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Beikrautsamen im Mähdrescher zerstören

Pflanzenbau26.02.25

Es ist möglich, bereits während der Ernte Beikrautsamen und Verlustkörner aus dem Mähdrescher zu entfernen. Dadurch lässt sich der Beikrautdruck mindern und die Feldhygiene verbessern.

Zur Abscheidung der Samen haben die Forscher:innen ein zweistufiges, rotierendes Trommelsieb entwickelt und patentiert, welches direkt nach der Reinigung im Mähdrescher angebaut ist. (Foto: Sonja Herpich)

Beikrautsamen lassen sich durch ein neues Verfahren bei der Ernte im Mähdrescher deutlich reduzieren. Das an der Technischen Universität Dresden entwickelte Verfahren kann daher als eines von vielen Werkzeugen für das zukunftsorientierte Beikrautmanagement sein. Während des Ernteprozesses werden viele Beikrautsamen, die es trotz aller Gegenmaßnahmen bis zur Samenreife schaffen, durch den Mähdrescher aufgenommen. Ein Teil gelangt mit den Körnern in den Korntank. Der andere Teil gelangt mit den Verlustkörnern und der Spreu über den Reinigungsabgang wieder auf das Feld und führt dort zu verstärktem Beikrautdruck. 

Hieraus entstand die Idee für das Projekt Beikrautmanagement durch Beikrautsamen-Abscheidung („BeA“). Die Forscher:innen haben in den Mähdrescher eine Hammermühle eingebaut, welche die Beikrautsamen zerstört. Ein hoher Anteil an Verlustkörnern und Beikrautsamen verlieren dadurch ihre Wirkung und landen auch nicht mehr auf dem Ackerboden. Die größte Herausforderung besteht jedoch darin, die Verlustkörner und Beikrautsamen aus dem Reinigungsabgang abzutrennen, da die Eigenschaften der verschiedenen Samen sehr unterschiedlich sind.

Für den praktischen Einsatz in der Landwirtschaft besteht jedoch noch weiterer Forschungs- und Entwicklungsbedarf. Es bleiben Fragen offen, ob das Verfahren langfristig wirksam und wie technisch robust es ist. Die Forscher:innen streben an, die offenen Forschungsfragen in einem weiteren Projekt zu klären und eine praxisfähige Lösung anzubieten.