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Achtung: Quarantäne-Schädlinge!

Pflanzenbau22.11.24

Japankäfer muss gemeldet, Rebzikade bekämpft werden

Ein Männchen und ein Weibchen von Scaphoideus titanus, der Amerikanischen Rebzikade. Sie überträgt den Erreger der Flavescence dorée. (Foto: Michael Maixner/JKI)

Im Wein- und Obstbau sowie in vielen Feldfrüchten breiten sich meldepflichtige neue Schädlinge aus.

Amerikanische Rebzikade

Die etwa 5 mm große Zikade ist rot gefärbt und wurde Mitte des 20. Jahrhunderts aus Amerika eingeschleppt. Seither verbreitet sie sich in ganz Europa. In diesem Sommer wurden erste Funde im Markgräflerland gemeldet. Die Rebzikade kann das quarantänepflichtige Flavescense Doreé (FD) übertragen – ein Bakterium. Dieses verursacht deutliche Ertragseinbußen.

Die Amerikanische Rebzikade (ARZ) saugt ausschließlich an der Rebe. Sind Reben mit FD infiziert, breitet sich das Bakterium durch die Saugtätigkeit schnell im Bestand aus. Bei einer Infektion müssen Winzer:innen die Zikaden verpflichtend mit einem Insektizid behandeln, und zwar zweimal im Larvenstadium.

Zeigen Stöcke Befallssymptome, müssen sie umgehend aus der Anlage entfernt werden. Die Symptome sind leicht mit denen der Schwarzholzkrankheit zu verwechseln. Typisch sind eingerollte Blattränder und die verfrühte Herbstfärbung. Bei roten Sorten werden die Blätter leuchtend rot, bei weißen Sorten verfärben sie sich von den Blattadern her gelb. Schließlich fällt das Laub ab. Mit der gestörten Physiologie verrieseln die Gescheine deutlich stärker und die Holzreife ist unzureichend.