Bio-Milchpreise

Informationen zu den Bio-Milchpreisen

Der Bio-Milchpreistrend informiert über aktuelle Entwicklungen bei den Erzeugerpreisen von bundesweit 44 Bio-Molkereien. Dargestellt sind die Preise in ct/kg netto ab Hof bei 4,0% Fett und 3,4% Eiweiß inclusive Zu- und Abschlägen. 

Im Vergleich zu Meldeverordnung (BLE-Daten) und AMI unterscheidet der Bio-Milchpreistrend des Bioland-Verbandes nach Standard Bio-Milch und Bio-Heumilch (Emmentaler). Die Berechnungen erfolgen auf Basis einer Jahresanlieferung von 500.000 kg (Nord) und 200.000 kg (Süd). Nachzahlungen werden dem betroffenen Jahr zugeordnet. 

Weitergehende Informationen zu Marktentwicklungen und Bio-Milchpreisen erhalten Bioland-Mitglieder im internen Mitgliederbereich unter 
Mein Bioland.  

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Bio-Milchpreise Oktober 2024


(20.11.2024)

60 Cent in Sicht

Die Bio-Milchpreise sind im bundesweiten Durchschnitt um 1,6 im Oktober angestiegen auf 59,4 Cent. Die Region Nord-Mitte ist auf 58,9 Cent angestiegen (+1,2), die Region Süd (Bayern und Baden-Württemberg) auf 59,7 (+1,8). Für Bio-Heumilch wurden 62,7 Cent erreicht, das sind 0,9 mehr als im September.

Elf Bio-Molkereien liegen bei 60 Cent und darüber. Der Spitzenwert wurde im Norden ausbezahlt mit 65 Cent. Drei Viertel der Molkereien haben Ihre Preise erhöht, die meisten zwischen einen und drei Cent. Hinzu kommen die saisonalen Steigerungen einiger Molkereien, die von Sommerabzug auf Winterzuschlag umgestellt haben. Damit wird der Vorjahreswert vom Oktober 2023 um 4,4 ct übertroffen. Seit Juli sind die Bio-Milchpreise über die Vormonate angestiegen. 

Stärker erhöht haben sich die konventionellen Preise um 2,2 auf durchschnittlich 50,9 Cent. Mit Steigerungen ist auch in den nächsten Monaten zu rechnen. Der Kieler ife Rohstoffwert hat im Oktober 54,2 Cent erreicht (Basis ab Hof bei 4,0% Fett). Dieser Rohstoffwert wird berechnet auf Basis der Preisnotierungen von Butter und Magermilchpulver und ist ein Frühindikator für die Marktentwicklung.

Bio-Butter teilweise ausverkauft

Die Rohstoffmärkte sind knapp. Die Anlieferungskurve für konventionelle Milch liegt seit Juli unter dem Vorjahr und erreicht seit September ein saisonales 3-Jahrestief. Die Bio-Milchanlieferung ist dagegen noch leicht gestiegen, allerdings zuletzt auch mit sinkender Tendenz. Im September lag das Plus noch bei 0,4 %, im bisherigen Jahresmittel sind es plus 1,9 % (schaltjahrbereinigt). Stark unterschiedlich ist die Verteilung in den Bundesländern. Nur Bayern, Baden-Württemberg, Nieder-sachsen und Sachsen haben noch Zuwächse verzeichnet, während alle anderen Bundesländer zurückgegangen sind.

Dagegen steigt der Absatz von Bio-Milchprodukten in diesem Jahr wieder deutlich an. Laut Berichten der AMI auf Basis des GfK Haushaltspanels wurden im Zeitraum Januar bis September 2024 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum 10,9 % mehr Quark eingekauft, gefolgt von der H-Milch mit plus 9,4 %, Käse 7,8 % und Fruchtjoghurt 7,0 %. Auch die Frischmilch verzeichnet mit 6 % wieder ein deutliches Plus, Naturjoghurt und Butter liegen bei 3,7 und 3,1 %. Die Zuwächse erfolgen hauptsächlich im LEH, Discount und Vollsortimenter. Bio-Butter war zuletzt in den Läden oftmals ausverkauft. Mit der gestiegenen Nachfrage und der saisonalen niedrigen Anlieferung haben die Bio-Milchmengen einfach nicht ausgereicht. Bei Butter wirkt sich die Knappheit als erstes aus.

Ausblick

Hält das Marktwachstum an, so werden die Bio-Molkereien auch wieder neue Betriebe aufnehmen. Einige Molkereien haben ihre Lieferanten schon aufgefordert mehr Bio-Milch zu liefern und auch Werbung für Umsteller gemacht. Schließlich müssen sie mit einer Umstellung von 2 Jahren kalkulieren und früh genug planen, um den Markt bedienen zu können. Das muss auch der Handel wissen.

Das Interesse bei den Milchviehbetrieben ist aktuell allerdings gering. Die konventionellen Milchpreise sind gut und kostendeckend, während dies bei der Bio-Milch nicht der Fall ist. Die Kontrakte mit dem Handel müssen nachgebessert werden. Erste Signale der Molkereien lassen hoffen.

Preisgrafik 2024

Zweithöchstes Ergebnis im Jahr 2023


(21.05.2024)

Das Jahresergebnis für 2023 liegt mittlerweile durch die bisher bekannten Nachzahlungen bei 57,9 Cent (Bio-Milch ohne Heumilch). Die Region Nord Mitte erreicht 57,0 und der Süden 58,3 Cent. Im Jahr 2022 waren es bundesweit 58,3 Cent. Das Jahr 2023 liegt somit nur 0,4 Cent unter dem vorjährigen Rekordjahr, und erreicht den zweithöchsten Bio-Milchpreis im langjährigen Vergleich. Das Jahr 2023 startete noch mit einem Durchschnitt von 62,7 Cent, der aber kontinuierlich bis August gesunken ist. Nach einer Stabilisierung stiegen die Preise seit Oktober wieder leicht an.

Obwohl das Jahr von rückläufigen Preisen gekennzeichnet war, und viele Molkereien von einer zu hohen Anlieferung an Bio-Rohstoff berichteten, erzielten mindestens ein Drittel der Molkereien einen höheren Auszahlungspreis als 2022. Die Heumilch erreicht inklusive Nachzahlungen 61,6 Cent und übersteigt somit sogar das Ergebnis von 2022 (61,3 Cent).

Konventionell wird laut BLE ein Jahresergebnis von 45,3 Cent erreicht (inklusive Nachzahlungen), welches knapp 8 Cent unter dem letztjährigen Ergebnis von 53,2 Cent liegt. Nach einem sehr geringen Abstand im Vorjahr von nur 5,1 Cent, ist die Differenz zu Bio in 2023 mit 12,6 Cent wieder deutlich größer. 

Preisgrafik Jahre

Bioland und Naturland aktualisieren Orientierungspreis für besonders nachhaltige Bio-Milch

(23.02.24 I Bioland e.V.)

Im Sommer 2023 hatten die beiden Verbände erstmals gemeinsam einen Orientierungspreis berechnet.


69,6 Cent pro Kilogramm Rohmilch: Das müssten Bioland- und Naturland-Milcherzeuger aktuell bekommen, um nachhaltig wirtschaften zu können. Die beiden größten deutschen Öko-Anbauverbände hatten bereits im Sommer 2023 gemeinsam berechnet, welcher Erzeugerpreis die hohen Aufwände bei der Bio-Milcherzeugung nach Bioland- und Naturland-Richtlinien deckt. Nun haben sie den Preis auf Basis einer aktuellen Berechnung angepasst. Hier geht es zur Pressemitteilung

Ihre Ansprechpersonen

Antonia Rees

Bioland – Koordinationsstelle Biomilch

Auf dem Kreuz 58, 86152 Augsburg
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antonia.rees@bioland.de

Rüdiger Brügmann

Bioland – Koordinationsstelle Biomilch

Auf dem Kreuz 58, 86152 Augsburg
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