„Biostrand“: Neue Bioland-Richtlinie schreibt Strandflächen für Schweine vor

Zusätzlich zur Stall- und Außenfläche müssen Bioland-Zucht- und Mastschweine ab 2025 Zugang zu einer Strandfläche haben.

Schon heute genießen Bioland-Schweine den höchsten Haltungsstandard und damit deutlich mehr Tierwohl als die meisten ihrer Artgenossen. Künftig soll das Schweineleben auf den Bioland-Betrieben auch noch einen Hauch von Karibik erhalten. Denn ab 2025 müssen Bioland-Zucht- und Mastschweinen zusätzlich zu Stall und Auslauf eine Strandfläche zur Verfügung gestellt werden. Eine entsprechende Richtlinien-Ergänzung haben die Bioland-Delegierten im März auf ihrer Delegiertenversammlung verabschiedet.

Auch Schweine bräuchten Erholungsurlaub, erklärt der Verband die Beweggründe hinter dem „Biostrand“. Zukünftig könnten sie das Karibik-Feeling direkt auf ihrem Bioland-Betrieb genießen. Wobei ‚Karibik‘ in diesem Fall nicht wörtlich zu verstehen sei. Denn selbstverständlich müsse auch der Sand für die Strandflächen nach den strengen Bioland-Richtlinien zertifiziert sein und dürfe damit nur aus Deutschland beziehungsweise Südtirol stammen.

Ein hoher Tierwohl-Standard ist sowohl von politischer Seite als auch von den Verbraucher*innen gewünscht. Bioland geht mit der Richtlinien-Erweiterung mit gutem Beispiel voran und zeigt, in welche Richtung der Haltungsstandard weiterentwickelt werden kann. Das Anlegen eines Strands, zu dem einerseits eine Sandfläche, andererseits, so nicht bereits vorhanden, eine Wasserfläche gehört, gibt es jedoch nicht zum Nulltarif. Ganz generell müssten daher die besonderen Leistungen für das Tierwohl, die Bioland-Betriebe erbringen, auch von einer Förderpolitik unterstützt werden, die diese anerkenne, fordert Bioland.

Verbandsintern wird bereits über weitere Ergänzungen des Richtlinienwerks diskutiert. Unter anderem geht es um die Frage, ob die Schweine ihre Fläche künftig per Handtuch-Verfahren selbst auswählen können. Und auch über die Ausstattung mit Strandkörben, Liegestühlen oder Beistelltischen wird nachgedacht. Wie alles bei Bioland werden auch diese Überlegungen in den Gremien bis ins Detail diskutiert. Das macht die basisdemokratische Struktur des Verbandes aus.

Wie groß die zur Verfügung gestellte Strandfläche sein muss, bemisst sich am Lebendgewicht der Schweine: Einem Bioland-Mastschwein bis 110 Kilo etwa stehen zusätzlich zu Stall und Auslauf 2,5 Quadratmeter Strandfläche zu. Bei der Ausgestaltung der Richtlinie hatten die Bioland-Fachleute sich Unterstützung aus der Praxis geholt: Graf Bobby von Sonnenschein höchstpersönlich hat die erste Strandfläche im Bioland ausgetestet. Und laut Familie Poppen vom Bioland-Hof Sonnenschein fühlt er sich am neuen Strand bereits sauwohl.

April, April!
 



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