Bio kann Jeder

Mehr Bio in Kitas und Schulen

Augsburg, März 2024. Der Wunsch nach einer gesunden, genussvollen und nachhaltigen Ernährung in unseren Schulen und Kitas wird in der Gesellschaft immer größer. Vor allem aber muss das Essen in der Mensa auch lecker sein. Wie man Kinder und Jugendlich für gesunde Ernährung begeistern kann und wie der Einsatz von Bio-Lebensmitteln auf dem Speiseplan gelingen kann, darüber konnten sich die rund 40 Teilnehmenden beim Workshop „Bio kann jeder“ an der Montessori Schule in Augsburg informieren. Der Workshop für Interessierte der Außer-Haus-Verpflegung, den Bioland e.V. im Auftrag des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) Ende Februar durchführte, gab konkrete Tipps für die praktische Umsetzung in der Kita- und Schulverpflegung.
Referentin Eva-Maria Huber von Bioland e.V. gab hilfreiche Tipps zur Speiseplangestaltung und Kostenkalkulation mit Bio-Lebensmittel und wie die Themen Bio, Nachhaltigkeit und Gesundheit richtig kommuniziert werden können, damit das ganze Team mit Begeisterung dabei ist:

„Kochen mit Bio-Lebensmitteln muss nicht zwangsläufig Mehrkosten verursachen, wenn die Speisepläne entsprechend optimiert werden, d.h. der Fleischeinsatz reduziert wird und auf vorgefertigte Lebensmittel, sogenannte Convenience-Produkte, weitgehend verzichtet wird, lässt sich Bio auch bei knappem Budget umsetzen.  Lieber selbst zubereiten und auf regionale und saisonale Produkte achten“, so die Ernährungsexpertin. 

Ganz entscheidend sei es laut Huber aber auch, gute Lieferbeziehungen in der Region aufzubauen: „Im Einkauf sollte auf die Herkunft der Lebensmittel aus regionaler und ökologischer Erzeugung geachtet werden. Das ist am Anfang etwas aufwändig, aber wenn man es einmal stehen hat, klappt es gut.“  Eva-Maria Huber legte den Teilnehmenden das Rezepte-Tool www.biospeiseplan.de  ans Herz, ein Wochenplaner für die Kindergarten- und Schulküche. Um die Kinder für die Bio-Speisen zu begeistern, sei nicht nur eine schöne Präsentation der Speisen wichtig, sondern auch viel mit ihnen zu arbeiten und sie - wenn möglich - auch selbst kochen zu lassen. 

Kreativität, neue Ideen und Abwechslung sind gefragt

Gastgeberin und Küchenleiterin Miriam Schütze gab Einblicke in das Verpflegungskonzept der Montessori- Schule in Augsburg. Ihr Konzept: 100% bio und vegetarisch kommt bei Kindern und Lehrkräften gut an. Die Küche ist kreativ, es stehen etwa Buddha-Bowl oder die japanische Nudelsuppe „Ramen“ auf dem Speiseplan. Und es wird vom Kartoffelschälen bis zur Dampfnudel fast alles selbst gemacht. Nur ca. 20% Convenience-Produkte werden eingesetzt. Damit die vegetarischen Bio-Gerichte bei Kindern und Jugendlichen auf Akzeptanz stoßen, können die Kinder am Speiseplan mitgestalten und bei Umfragen, das Essen bewerten. Jede Woche gibt es außerdem das Wunschgericht einer Klasse.

„Eine gute Verpflegung in Kitas und Schulen lässt sich nur dauerhaft auf einem hohen Niveau halten, wenn alle Beteiligten gut zusammenarbeiten. Wichtig ist, dass das Lehrpersonal und die Mitarbeiter*innen dahinterstehen, alle für den richtigen „Spirit“ sorgen und das Küchen-Team für die Kinder ansprechbar ist“, berichtet Miriam Schütze. 

 

Besonders gute Erfahrungen hat die Küchenchefin mit den Speisen am Buffet gemacht. Dort können sich die Kinder selbst aussuchen, was sie gerne essen möchten. Die Reste vom Buffet wandern nicht etwa in den Müll, sondern kommen am nächsten Tag in den Auflauf oder den Nudelsalat. 300 Essen kocht Miriam Schütze täglich mit ihrem Team. Der Preis liegt bei 3,00 Euro pro Kind in den Jahrgangsstufen 1-4 und ab der 5 Jahrgangsstufe 3,50 Euro.

 

Wie vielseitig und lecker Bio und Vegetarisch sein kann, erfuhren die Teilnehmenden in der Pause, wo gemeinsam in der Schulküche gekocht wurde. Beim anschließenden Essen war ausreichend Gelegenheit, sich über die unterschiedlichen Mittagverpflegungen an den verschiedenen Einrichtungen auszutauschen und Anregungen für die eigene Arbeit mitzunehmen. 

 

Bio kann Jeder – Ein Erfolgsrezept

Zum Erfolgsrezept der „Bio kann jeder“-Workshops gehört, dass die regionalen Akteure mit eingebunden werden, wie die Öko-Modellregion, die Biostadt Augsburg oder lokal aktive Vereine, die sich für mehr Nachhaltigkeit auf dem Teller engagieren, wie die rollende Gemüse-Kiste. 
Die Nachfrage nach den „Bio kann Jeder“- Workshops ist ungebrochen hoch. Eine kürzlich veröffentlichte, bundesweite Umfrage bei den Teilnehmenden zeigte, dass bei 51 Prozent der Einrichtungen nach dem Besuch eines Workshops eine positive Veränderung stattfand: Entweder wurden biologische Lebensmittel neu eingeführt oder bereits erreichte Bio-Anteile erhöht. „Bio kann Jeder“ trägt dazu bei, mehr Bio in Kita und Schule zu etablieren.
Weitere Workshops und Informationen finden Sie unter www.bioland.de/gastronomie