Hof mit Zukunft – Aktivismus traf auf Landwirtschaft

Wenn zwei vegetarische Schülerinnen aus den Jugend-Organisationen von NABU und Greenpeace auf einem Hof für Bioland-Rindfleischerzeugung hospitieren, werden Vorurteile auf den Kopf gestellt und Gemeinsamkeiten schneller gefunden als gesucht.

Am letzten Wochenende fand „Hof mit Zukunft“ auf landwirtschaftlichen Betrieben in ganz Deutschland statt. Junge Klima- und Umwelt-Aktivist*innen verbrachten die Zeit vom 9.-12. Juni auf insgesamt 25 Bauernhöfen. Auf dem Bioland-Betrieb Hof im Busch in Hennstedt packten Hannah und Kira mit an, tauchten ins Hofleben ein und kamen mit den Bäuerinnen Alexandra Römer ins Gespräch. Unter dem Motto „Aktivismus trifft Landwirtschaft“ hat das Agrarwendebündnis „Wir haben es satt!“ so den Dialog zwischen Stadt und Land und Jung und Alt gefördert.

25 konventionell und ökologisch wirtschaftende Betriebe nahmen an „Hof mit Zukunft“ teil. Rund 80 Aktivist*innen reisten quer durch die Republik, um die Landwirt*innen und ihren Alltag kennenzulernen. Im hohen Norden packten Hannah und Kira (17 Jahre) auf Hof im Busch, einem Bioland-Betrieb für Mutterkuhhaltung, an. Die ein oder andere Blase an der Hand und die Erschöpfung nach einem langen Arbeitstag blieb dabei nicht aus. Die beiden Schülerinnen engagieren sich in ihrer Freizeit beim NABU und Greenpeace in den jeweiligen Jugend-Organisationen. Mit Knut und Alexandra Römer vom Hof im Busch diskutierten sie die Wertschätzung von Lebensmitteln und die bäuerlichere Arbeit, die Schwierigkeiten beim Zugang zu Land und die notwendigen Veränderungen in der Agrarpolitik, damit das Höfesterben gestoppt, die Klimakrise bekämpft und die Artenvielfalt gerettet werden kann.

Für die Aktivistinnen war es spannend zu sehen, wie viel Arbeit auf einem Hof anfällt und wie das oftmals mit wenig Schlaf einhergeht. Besonders überraschend für Hannah und Kira war die Erkenntnis, dass Grünland in Deutschland geschützt ist und nicht ohne Weiteres in Ackerland verwandelt werden kann. Alexandra und Knut Römer waren beeindruckt wie groß das Engagement der beiden Abiturientinnen dafür ist, die Herausforderungen unserer Zeit aktiv zu bewältigen. Alles in allem war „Hof mit Zukunft“ eine gute Erfahrung und der Austausch fruchtbar, da waren sich alle Teilnehmenden einig. Auf dem Bioland Betrieb Hof im Busch kamen die zwei Vegetarierinnen mit Tierhalter*innen ins Gespräch und selbst wenn man nicht immer einer Meinung war, erwies sich doch: Im direkten Kontakt und wenn man sich gemeinsam die Hände dreckig macht, entsteht am besten Verständnis für das Gegenüber. Die Suche nach Gemeinsamkeiten und die Begegnung auf Augenhöhe machten den Dialog möglich und die Diskussion fruchtbar.

Eine Neuauflage von „Hof mit Zukunft“ ist für das kommende Jahr angedacht und wer mit Klima- und Umwelt-Aktivist*innen in den Dialog treten, ihnen die Abläufe des Betriebs zeigen und gemeinsam über die Zukunft der Landwirtschaft diskutieren will, kann sich beim Organisationsteam melden: hofmitzukunft@wir-haben-es-satt.de. Alexandra Römer vom Hof im Busch wäre 2023 gern wieder dabei: „Wir hatten lange Abende, eine Menge zu tun und einen regen Austausch. Wir werden, wenn wir wieder eine Einladung bekommen, gerne an solch einer Aktion wieder teilnehmen.“

Zum Bioland-Verband
Bioland ist der bedeutendste Verband für ökologischen Landbau in Deutschland und Südtirol. Rund 10.000 Betriebe aus Erzeugung, Herstellung und Handel wirtschaften nach den Bioland-Richtlinien. Gemeinsam bilden sie eine Wertegemeinschaft zum Wohl von Mensch und Umwelt.




 

Bioland Schleswig-Holstein/Hamburg e.V.
Grüner Kamp 15-17, 24768 Rendsburg

Annette Stünke - Geschäftsführerin
Svende Fischer - Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Tel. +49 4331 9438-174
svende.fischer@bioland.de