In Lippstadt-Dedinghausen sind Kiebitz und Feldlerche zurück

Zum Internationalen Tag der biologischen Vielfalt

Am 22. Mai ist internationaler Tag der biologischen Vielfalt. Seit 2001 wird mit diesem Tag an den 22. Mai 1992 erinnert, an dem die Biodiversitätskonvention von der Konferenz der Vereinten Nationen für Umwelt und Entwicklung offiziell angenommen wurde. Allerdings geht das Artensterben in bedrohlichem Maße weiter und der Schutz der Vielfalt bleibt eine der wichtigsten Aufgaben und Herausforderungen. Und so bietet dieser Tag Anlass zur Mahnung, aber auch zum Umdenken und Handeln. In der Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion ist Bio der höchste Standard für den Schutz der Artenvielfalt. Bioland-Bäuerinnen und -Bauern arbeiten von Anbeginn an in dem Bewusstsein, Teil eines Ökosystems zu sein, das die Zusammenhänge des Lebens mit dem Ziel selbstregulierender Systeme respektiert und schützt. Biologisches Denken hat immer den ethischen Anspruch und das Selbstverständnis des Menschen als Teil allen Lebens. Dieser Anspruch ist bei Bioland verbindliche, kontrollierte Richtline. Die Bioland-Biodiversitätsrichtlinie verpflichtet die Mitgliedsbetriebe zur Umsetzung von Maßnahmen für mehr Artenvielfalt auf den Höfen und den Wirtschaftsflächen.

Der Bioland-Betrieb Schulte-Remmert aus Lippstadt steht beispielhaft für die rund 750 Bioland-Betriebe in Nordrhein-Westfalen. Nicht ohne Grund trägt der Betrieb den Namen LebensWert. Sebastian und Wilhelm Schulte-Remmert leben mit ihrem Betrieb den Dreiklang aus Ökonomie, Ökologie und sozialem Engagement. Schulklassen und Kindergärten dürfen den Hof besuchen. Im letzten Jahr haben Schülerinnen und Schüler der Grundschüler im Kleefeld mit den Bioland-Bauern eine Streuobstfläche angepflanzt. Seither ist der Ökoraum Streuobstwiese ein Bindeglied zwischen den Kindern und dem Biohof. Mehrfach besuchten die Kleinen ihre Wiese und erfuhren beispielsweise bei einer Schmetterlingsralley viel über den Wert der Bäume für die Artenvielfalt. Der Familienbetrieb mit Schweinehaltung, Ackerbau und Grünland setzt sich zudem mit gezielten Maßnahmen für die Förderung von seltener werdenden Vogelarten ein. Dafür reduziert er die Bodenbearbeitung mit Rücksicht auf Brutzeiten und Gelegeschutz der Feldvögel. So haben sich im Betrieb wieder der Kiebitz und die Feldlerche eingelebt.
Sebastian Schulte-Remmert erklärt: „Auch die Schwalben sind zurück auf unserer Hofstelle, seitdem wir ihn biologisch bewirtschaften. Außerdem legen wir viel Wert auf ausreichende Blühflächen. Und auch Kräuter und Gräser dürfen bei uns wachsen, damit Insekten und weitere Blütenbesucher ausreichend Nahrung finden. Und die dienen wiederum als Nahrung für die Vögel. Wir sind aber noch lange nicht fertig. Wir wollen immer besser werden und sehen uns auf dem richtigen Weg.“

Bioland NRW Geschäftsführer Jan Leifert erklärt: „Unsere Mitglieder leisten bereits durch ihre Art der Landwirtschaft viel zum Schutz der Biodiversität. Die Bioland Biodiversitätsrichtlinie ist ein zusätzliches Ausrufezeichen. Ich finde es sehr beeindruckend, wie engagiert und konsequent die Bioland-Betriebe ihre Gründungsidee weiterleben, Landwirtschaft so zu betreiben, dass die Mechanismen der Natur geschützt und für die Lebensmittelerzeugung genutzt werden.“

Bioland Nordrhein-Westfalen e.V.
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