Agrarpolitischer Thinktank: „Landwirtschaft der Zukunft: Konkrete Forderungen an die Agrarpolitik“

Der Bioland Landesverband Niedersachsen/Bremen hat für einen agrarpolitischen Workshop Wissenschaftler*innen, Praktiker*innen aus der Landwirtschaft und Fridays for Future Aktivist*innen an einen Tisch geholt

Gerade die Landwirtschaft hat das Potential, CO2 einzusparen, insbesondere wenn ein Paradigmenwechsel mit berücksichtigt wird. Doch in der Öffentlichkeit und auch in der politischen Diskussion findet dieser Umstand bislang noch wenig Beachtung. „In der Klimagerechtigkeitsbewegung wird der Sektor Landwirtschaft als eine der größten Quellen für THG Emissionen sowie auch sein Potential zur Bewältigung der Klimakrise viel zu wenig thematisiert“, mahnt Julia Jasmin Thöring von der Agrarpolischen Gruppe der Fridays for Future Bewegung. Zum Teil liegt es daran, dass die Thematik sehr komplex ist. Die Notwendigkeit, ein Kohlekraftwerk abzuschalten, lässt sich leichter vermitteln als die Grundlagen des Humusaufbaus oder die Auswirkungen der Billigfleischpolitik auf die Erderwärmung. Es fehlen bislang einfache und konkret ausformulierte, wissenschaftlich gestützte Forderungen an die (Agrar-)Politik, die den verantwortlichen Politikerinnen und Politikern sowohl auf Bundes- wie auch auf Europa-Ebene vorgelegt werden können, ebenso wie ausformulierte Forderungen für die Sensibilisierung der Öffentlichkeit und den Anstoß einer medialen Diskussion.
Um fundierte Grundlagen für die Formulierung eines solchen Forderungskatalogs zu schaffen, hat der Bioland Landesverband Niedersachsen/Bremen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, das Junge Bioland und interessierte Bioländer*innen, sowie Fridays for Future Aktivistinnen und Aktivisten aus der Gruppe für Agrarpolitik zu einem Workshop „Landwirtschaft der Zukunft: Konkrete Forderungen an die Agrarpolitik“ an einen virtuellen Tisch geholt. Wie weit müssen die Tierbestände in Deutschland abgestockt werden, um das gesteckte Klimaziel zu erreichen? Welche Konzepte gibt es zur Wasserverteilung, wenn die Dürrejahre häufiger werden? Kann Humusaufbau auch großflächig gelingen? Mit diesen und weiteren Fragen setzten sich die Workshopteilnehmer*innen in regen Diskussionen auseinander.
Am Ende des Workshops waren sich alle einig, dass der Tag ein erster großer Schritt in die richtige Richtung war. „Der Workshop hat alle wichtigen Gruppen zusammengebracht und einen wertvollen Austausch ermöglicht. Daher war der Tag ein voller Erfolg, an den wir in der kommenden Arbeit gerne anknüpfen wollen.“ resümiert Yuki Henselek, Geschäftsführerin des Bioland Landesverbandes Niedersachsen/Bremen. „Es war ein spannender und anregender Tag, aus dem wir noch motivierter rausgegangen sind“, schließt sich Margarethe Scheffler von Ökoinstitut in Freiburg an. Und auch die Jugendlichen der Fridays for Future Bewegung nehmen viel aus der Runde mit in ihre Arbeit: „Für uns Aktivist*innen, die größtenteils noch recht neu sind im Bereich Landwirtschaft, war der Workshop eine super Chance, um fachlich einen tieferen Einblick zu bekommen und zu hören, welchen Herausforderungen die Praktiker*innen täglich gegenüber stehen“, freut sich Julia Jasmin Thöring. Die spannende, fruchtbare Diskussion, die dort begonnen wurde, soll fortgesetzt werden auch in größerer Runde - damit sich alle beteiligen können, die Interesse daran haben.

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