Bremen ist Bioland

Rund ein Viertel der landwirtschaftlichen Fläche Bremens wird ökologisch bewirtschaftet. Damit ist das Bundesland bundesweit Spitzenreiter

Seit fünf Jahren ist Bremen bereits BioStadt - mit dem Ziel, eine gesunde und ökologische Ernährung für alle Menschen der Stadt zu ermöglichen. Der Aktionsplan 2025 sieht vor, das Essen in städtischen Schulen, Kitas und Krankenhäusern auf regionale Bioprodukte umzustellen. Auf dem Weg dorthin hat Bremen nun einen wichtigen Meilenstein erreicht: 24,3 Prozent und damit fast ein Viertel der landwirtschaftlichen Anbaufläche des Bundeslandes Bremen werden ökologisch bewirtschaftet. Damit ist das Land Bremen bundesweit Spitzenreiter vor Berlin mit 22,3 Prozent und dem Saarland 18,1 Prozent Ökolandbau. Bundesweit liegt die Quote lediglich bei 9,7 Prozent.
Die neue Veröffentlichung der Strukturdaten vom Bundesamt für Landwirtschaft und Ernährung besagt, dass im Jahr 2019 in Bremen 30 nach ökologischen Richtlinien zertifizierte Betriebe auf 1960 ha landwirtschaftlicher Fläche arbeiteten. Über die Hälfte der Betriebe gehören dem Bioland-Verband an, dem bedeutendsten Verband für ökologischen Landbau in Deutschland und Südtirol. Die meisten der Bremer Bioland-Landwirte sind Milchbauern, doch auch Mutterkuhhalter, Gärtner, Ackerbauern und Imker gehören dazu.
„Bremen geht mit gutem Beispiel voran“, freut sich Yuki Henselek, Geschäftsführerin des Bioland Landesverbandes Niedersachsen Bremen. „Jetzt müssen aber auch die anderen Bundesländer schleunigst nachziehen, wenn wir deutschlandweit das von der Bundesregierung gesetzte Ziel 25 Prozent Ökolandbau bis 2030 erreichen wollen.“ Rückenwind bekommt der Ökolandbau derzeit durch eine enorme Nachfrage der Verbraucher. „Gerade in der Corona-Krise haben viele Menschen ihr Konsumverhalten umgestellt und begonnen, mehr Bio-Lebensmittel zu kaufen“, betont Henselek, „besonders die Direktvermarkter bekommen die gestiegene Nachfrage zu spüren und haben alle Hände voll zu tun.“
„Ich freue mich, dass wir jetzt deutschlandweit eine Vorreiterrolle einnehmen“, sagt auch Ulli Vey, der mit seiner Frau Carola seit 1993 in Bremen-Blumenthal Angus Rinder züchtet und damit schon zu den ersten Bioland-Pionieren der Stadt gehörte. Der Biolandhof Blumenthal ist sogar ein vom Landwirtschaftsministerium ernannter Demonstrationsbetrieb. Die Veys bieten außerdem seit 25 Jahren Naturführungen in die bewirtschafteten Naturschutzgebiete an. Rund 3000 naturinteressierten und umweltbewussten Bremern haben sie die enge Verbindung von Ökolandbau und Naturschutz auf diese Weise schon nahebringen können. Das Fleisch ihrer Angus-Rinder vermarkten die Veys regional direkt an Kunden. „Seit Corona, also seit März, ist die Nachfrage so stark gestiegen, dass wir ausverkauft waren“, berichtet Ulli Vey über das gestiegene Interesse der Bremer an Bio-Produkten, „erst im Oktober werden wir wieder Fleisch anbieten können.“
Mit den neu veröffentlichten Zahlen konnte Bremen auf Platz 1 der Öko-Liste vorrücken – und den bisherigen Spitzenreiter Berlin in diesem Jahr endgültig hinter sich lassen. Der ökologische Landbau ist allerdings deutschlandweit auf dem Vormarsch. Insgesamt stieg der Bio-Anteil an der gesamten Landwirtschaftsfläche im vergangenen Jahr auf 9,7 Prozent, wie aus den neuen Daten des Bundesagrarministeriums hervorgeht.
Und in Bremen jedenfalls hat der Ökolandbau noch lange kein Ende des Wachstums erreicht. Seit Beginn des Jahres wurden weitere Betriebe mit insgesamt 85 ha auf eine biologische Wirtschaftsweise umgestellt.

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