Bioland Regionalgruppe Korbach kümmert sich um den Boden und spendet 500 Euro für für von der Flut betroffene landwirtschaftliche Betriebe

Die Regionalgruppe Korbach traf sich zu einer Felderbegehung mit Bodenbegutachtung beim Betrieb Karsten und Katharina Kamphausen-Steuber in Bromskirchen. Glücklicherweise hatte der Regen kurz nach Beginn aufgehört, sodass die Teilnehmenden die direkt um den Betrieb liegenden Ackerflächenflächen trockenen Hauptes begutachten konnten. Anhand der Hafer, Din-kel und Sommerroggen-Flächen stellte Betriebsleiter Karsten Steuber seine Strategien im Acker-bau vor: Steubers bauen im Getreide als Untersaat Klee an, um möglichst im Herbst noch einen bodendeckenden Kleegrasbestand zu erhalten. Dies gelingt aufgrund der Höhenlage von rund 500 m bei einer Reinsaat nach der Hauptfrucht Getreide normalerweise nicht, d.h. wenn der Klee nach der Getreideernte gesät wird. Bei Steubers ist der Kleebestand aber im Herbst schon in der Lage, ein gutes Wurzelsystem auszubilden und Stickstoff aus der Luft zu binden.  
Der Gastgeber des Treffens, Betriebsleiter Karsten Steuber, ist als Boden-Gutachter tätig und hatte extra mit dem Bagger ein Loch ausgehoben, um das Bodenprofil des Klees den Teilneh-menden zu zeigen, und zu bewerten. Dazu erläuterte er kurz die Entstehung des Bodens und die wichtigsten Bodenfunktionen. Es handelt sich hierbei um eine flachgründige Braunerde, die durch die anstehende Schieferverwitterung geprägt ist. Diese hat bereits im Oberboden viele Steine, was sich negativ auf den Ertrag auswirkt.  Die Durchwurzelung als wichtiger Indikator der Boden-fruchtbarkeit geht bis etwa 60 cm tief, nimmt aber nach unten schon deutlich ab. Das Wasser-speichervermögen an pflanzenverfügbarem Wasser wird auf ca. 60 l/m² geschätzt. Dies zeigt, dass der Standort auf regelmäßige Niederschläge während der Vegetation angewiesen ist. Bei der Bodenschätzung, die die natürliche Ertragsfähigkeit der Böden in relativen Zahlen von 1-100 abbildet, wurde der Standort mit einer Bodenzahl von 33 bewertet.
Eine wichtige andere Bodenfunktion ist das Infiltrationsvermögen des Bodens. Dieses ist wegen der aktuellen Starkregenereignisse in den Fokus gerückt. Aufgrund der guten Gefügestruktur und des hohen Regenwurmbesatzes wird diese auf dem vorgestellten Standort als hoch einge-schätzt.
Im Anschluss an die Felderbegehung wurde gemeinsam gegrillt und die Gruppe beschloss, 500 Euro aus der Kasse der Regionalgruppe zu spenden, um den von der Flut betroffenen Betrieben zu helfen. Die Stiftung koordiniert die Hilfen für von der Flut betroffene Bioland-Betriebe.
 

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