Bundestagswahl 2021

Direktkandidat Artur Auernhammer (CSU) besuchte Bioland-Hof der Familie Bauer in Untereichenbach

Anlässlich der anstehenden Bundestagswahl 2021 lädt der Bioland Landesverband Bayern Bundestagskandidierende ein, sich in ihrem Wahlkreis über den Biolandbau und dessen Chancen und Perspektiven zu informieren.

Untereichenbach / Augsburg, 02.09.2021. Ende August besichtigte CSU-Direktkandidat Artur Auernhammer den Biolandhof der Familie Bauer in Untereichenbach am Stadtrand von Ansbach (Mittelfranken). Bei der Hofbesichtigung gab es die Möglichkeit, den Biolandbau hautnah zu erleben und zu erfahren, welche ökologischen Leistungen der Biolandbau für die Gesellschaft erbringt. Hier geht's zum Video: https://www.youtube.com/watch?v=9BHq2sPr-jw

Wie der Einstieg in den Biolandbau gelingt
Der Bioland-Landwirt berichtete von seinem Weg in den Biolandbau: „Der Kreislaufgedanke war für mich ein Grund, 2018 auf Bio umzustellen“, erläuterte Hans-Jürgen Bauer bei der Betriebsbesichtigung.
Er bewirtschaftet 65 Hektar Ackerland mit Kulturpflanzen wie Getreide und Erbsen und 34 Hektar Grünland. Hier baut er Futter für seine 66 Milchkühe an. Seine Kühe haben in der Saison stets Zugang zur Weide. Mist und Gülle bringt Hans-Jürgen Bauer wiederum als organischen Dünger auf seine Felder. So sorgt er für einen langfristig fruchtbaren Boden: „Denn ein lebendiger, gesunder Boden bringt gesundes Futter für gesunde Tiere“, so der Betriebsleiter.
Um sich mit der Praxis des Biolandbaus näher vertraut zu machen, nutzte Bauer zum einen die Umstellungsberatung. Weiterhin besuchte er die Bioland-Weiterbildung zum „Bodenpraktiker“, um mehr über die komplexen Vorgänge im Boden zu erfahren. Diese Erfahrungen waren für den Landwirt sehr wertvoll: „Der ´Bodenpraktiker´ war wahrscheinlich das Beste, was mir im Bereich landwirtschaftlicher Bildung passieren konnte.“ Heute experimentiert er selbst mit Mischkulturen oder Untersaaten und probiert sich in pfluglosem Anbau – mit Erfolg, denn die Betriebsbilanzen sind durchweg positiv.
Hans-Jürgen Bauer blickt optimistisch in die Zukunft: nach der erfolgreichen Umstellungszeit von zwei Jahren kann er nun seit Anfang 2020 sein Getreide, die Milch und Eier als Bio-Produkte vermarkten. Zusätzlich hat er für seine Kunden einen Selbstbedienungs-Milchautomaten eingerichtet. Seine Kunden begrüßen seinen Schritt in den Biolandbau. Seinen Betrieb möchte er noch weiterentwickeln und die Weidehaltung sowie die kuhgebundene Kälberaufzucht ausbauen.
Artur Auernhammer, CSU-Direktkandidat im Wahlkreis Ansbach, sagte: „Bio hat alleine aufgrund der steigenden Nachfrage durch die Verbraucher eine gute Zukunftsperspektive. Wichtig ist, dass unsere Bauernfamilien auch in Zukunft eine stabile Einkommensmöglichkeit haben“.
In Hinblick auf die Bundestagswahl stehen noch in diesem Jahr zentrale Entscheidungen an. Die Botschaft an die anwesenden Gäste lautete: Biolandbau ist eine Chance auf dem Weg zur Landwirtschaft der Zukunft, entsprechend müssen die politischen Rahmenbedingungen zur Unterstützung geschaffen werden. Landesvorsitzender Josef Wetzstein dazu: „Die Politik kann mittels Umstellungs- und Beibehaltungsprämie direkt Einfluss nehmen auf die Entwicklung des Biolandbaus in der Fläche - diese Verantwortung sollte sie nutzen. Von der neuen Bundesregierung erhoffen wir uns starke Signale für den Ökolandbau, hinsichtlich Förderung, Forschung und Bildung.“

Zum Bioland-Verband
Bioland ist der bedeutendste Verband für ökologischen Landbau in Deutschland. Bioland sind über 8.500 Betriebe aus Landwirtschaft, Gemüsebau, Imkerei und Weinbau und vielen mehr. Hinzu kommen mehr als 1.300 Marktpartner aus Handel wie Bäckereien, Molkereien, Metzgereien, Herstellung und der Gastronomie. Die Bioland-Betriebe und Bioland-Marktpartner entlang der gesamten Wertschöpfungskette wirtschaften nach strengen Bioland-Vorgaben und setzen sich auf vielen Ebenen für die Anliegen des Ökolandbaus und den Erhalt unserer Lebensgrundlagen ein.
Übrigens: Bioland feiert 2021 seinen 50. Geburtstag: Mehr unter www.bioland.de/geburtstag
10 Bioland Forderungen zur Bundestagswahl 2021
Mit Blick auf die nahende Bundestagswahl im September 2021 appelliert Bioland an die künftige Bundesregierung, die Ziele zum Ausbau des ökologischen Landbaus stärker in den Fokus zu rücken.
Die 10 Kernforderungen finden sich auf www.bioland.de/btw-21 und am Ende dieses Textes.

Kontakt
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Bayern:
Katja Gilbert, T. 0821 34680178, M. 0151 10820398, E-Mail: katja.gilbert@bioland.de
Bildunterschriften
Bildautorin: Katja Gilbert / Bioland
 
Bildunterschrift (1): Bioland-Landwirt Hans-Jürgen Bauer (li.) erläutert bei einer Betriebsbesichtigung auf seinem Hof in Untereichenbach bei Ansbach den beiden Politikern Artur Auernhammer (mitte), CSU-Direktkandidat und Andreas Schalk (CSU, MdL) (re.), wie er seinen Milchviehbetrieb am Stadtrand von Ansbach seit 2018 biologisch bewirtschaftet. Fotoautor: Gilbert / Bioland
Bildunterschrift (2): Hans-Jürgen Bauer erläutert bei einer Betriebsbesichtigung, wie er seinen Milchviehbetrieb am Stadtrand von Ansbach seit 2018 biologisch bewirtschaftet. Fotoautor: Gilbert / Bioland
Bildunterschrift (3): Bioland-Landwirt Hans-Jürgen Bauer (re.) erläutert bei einer Betriebsbesichtigung auf seinem Hof in Untereichenbach bei Ansbach den beiden Politikern Artur Auernhammer (3.v.r.), CSU-Direktkandidat und Andreas Schalk (CSU, MdL) (4.v.r.), wie er seinen Milchviehbetrieb am Stadtrand von Ansbach seit 2018 biologisch bewirtschaftet. Fotoautor: Gilbert / Bioland

Weichen stellen im Wahljahr
Mit Blick auf die nahende Bundestagswahl im September appelliert Bioland an die künftige Bundesregierung, die Ziele zum Ausbau des ökologischen Landbaus stärker in den Fokus zu rücken. Die 10 Kernforderungen sind:
1.    Stärkung des Ökolandbaus in der nationalen Umsetzung der GAP:  Bund und Länder müssen ihr finanzielles Engagement für den Ökolandbau erhöhen und sicherstellen, dass die relative Vorzüglichkeit des Ökolandbaus im Fördergefüge erhalten bleibt, um die ehrgeizigen Öko-Flächen-Ausbauziele von EU, Bund und Ländern zu erreichen. Bio-Betriebe dürfen durch die neu eingeführten Eco-Schemes in der 1. Säule keine Nachteile erfahren. Die Eco-Schemes müssen vollumfänglich nutzbar sein, ohne Abzug in der 2. Säule bei der Öko-Prämie (Umstellungs- und Beibehaltungs-Förderung).
2.    Weiterentwicklung der Zukunftsstrategie Ökologischer Landbau (ZÖL): Die ZÖL muss die gesamte Wertschöpfungskette der Bio-Ernährungswirtschaft in den Blick nehmen. Dabei sind gezielt regional verankerte Herstellungs- und Vermarktungsstrukturen zu stärken. Bei vielen bereits längst geplanten Maßnahmen der ZÖL steht jedoch die Bundesregierung auf der Bremse, stellt zu wenig Mittel bereit und verzögert wichtige Entwicklungen.
3.    Erhöhung der Forschungsmittel für den Ökolandbau: Der Anteil des Ökolandbaus an den Agrarfördermitteln des Bundes ist von heute 2% auf 20% in 2025 auszubauen. Zudem ist eine Aufstockung des Budgets des Bundesprogramms Ökologischer Landbau und andere Formen nachhaltiger Landwirtschaft (BÖLN) um jährlich 15 Mio. € vorzunehmen.
4.    Stärkung des Ökolandbaus in der beruflichen Ausbildung: Die Ausbauziele müssen sich auch in der beruflichen Ausbildung wiederfinden, indem der Ökolandbau hier einen entsprechend hohen Stellenwert einnimmt. Bio-Fachkenntnisse müssen in allen Grünen Berufen sowie den Lebensmittel-verarbeiteten Ausbildungsgängen als Pflichtbestandteile in den Prüfungsordnungen verankert werden.
5.    Schlüsselrolle der Außer-Haus-Verpflegung (AHV): Die AHV ist ein wichtiger Hebel zum Öko-Umbau der Land- und Lebensmittelwirtschaft. Öffentliche Kantinen wie die von Krankenhäusern, Behörden oder anderen öffentlichen Einrichtung müssen hier eine Vorreiterstellung einnehmen. Dafür sind Beratungs- und Investitionshilfen, aber auch verbindliche Mengen-Vorgaben zum Einsatz von Bio-Lebensmitteln einzuführen.
6.    Gegen unfaire Handelspraktiken: Die Rolle der Erzeugung gegenüber Herstellung und Handel muss gestärkt werden – faire Preise sind dazu die Grundlage. Eine gute Funktionalität der neuen Ombuds- und Preisbeobachtungsstelle als ein Mittel zur nationalen Umsetzung der UTP-Richtlinie ist unbedingt zu gewährleisten.
7.    Erhalt der Wahlfreiheit bei Gentechnik: Verfahren wie CRISPR/Cas 9 müssen nach den Regeln des Gentechnikrechts geprüft und gekennzeichnet werden. Eine aktuell diskutierte mögliche Anpassung des Gentechnikrechts darf nicht dazu führen, dass Zulassungsverfahren ohne Risikoprüfung oder Kennzeichnungsregelungen verlaufen können.
8.    Abgaben auf synthetische Pestizide und Düngemittel: Über die Einführung von Abgaben auf den Einsatz chemisch-synthetischer Pestizide und mineralischer Stickstoffdünger müssen externe Kosten einer Intensivlandwirtschaft inter-nalisiert werden. Die Umweltfolgekosten in Deutschland betragen rund 90 Mrd. € jährlich. Eine neue Studie des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ) zeigt, wie sich mit einer Pestizid-Abgabe eine Halbierung des Pestizideinsatzes in Deutschland erreichen lässt.
9.    Verpflichtende Kennzeichnung statt freiwilliges Tierwohllabel: Es muss eine verpflichtende Haltungskennzeichnung nach dem Vorbild der Eierkennzeichnung eingeführt werden, in der Bio als eigene Stufe gekennzeichnet wird.
10.    Sicherung der Öko-Freilauf-Schweinehaltung: Die Auslauf- und Freilandhaltung stellt kein erhöhtes Risiko für die Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest dar – ein generelles Aufstallungsgebot für Schweinebetriebe in betroffenen Gebieten darf es daher nicht geben. Das würde das Aus für die von Verbraucherinnen und Verbrauchern immer stärker nachgefragte ökologische, artgerechte Schweinehaltung bedeuten.
 

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