Bioland-Hopfenbautag

So gelingt erfolgreicher ökologischer Hopfenbau

Was man beim Hopfenbau für den Trinkwasserschutz tun kann und welche neuen wissenschaftlichen Forschungsergebnisse es aus der Hopfenforschung gibt, darum ging es mein Bioland-Hopfenbautag im Rahmen der Bioland Woche 2021. Auch dieses Jahr lud Bioland-Berater Norbert Drescher wieder zum beliebten Bioland-Hopfenbautag ein, der ein fester Termin im Jahreskalender der Bio-Hopfenbauer ist. 50 Hopfenbauer aus dem deutschsprachigen Raum nahmen daran teil, ebenso waren französische und österreichische Hopfenbauregionen vertreten.

Trinkwasser im Hopfenanbaugebiet schützen

Wie man Grund- und Trinkwasser in den Hopfenbaugebieten schützen kann, stellte Edeltraud Wissinger von Ecocept aus Freising mit dem „Hallertauer Modell“ vor. Hier wurde im Rahmen eines LEADER-Projekts, das zwischen 2009 bis 2015 lief, Hopfen mit reduzierten Nitrateinsatz erzeugt, die Erträge zeigten sich überwiegend gleichbleibend. In dem neuen LEADER-Projekt „HopfeNO3“, das noch bis 2022 läuft, werde die praxisnahe Optimierung des Stickstoffkreislaufes im Hopfenanbau untersucht, so Edeltraud Wissinger. Ziel sei die Entwicklung grundwasserschonender Bewirtschaftungssysteme. Das Forschungsprojekt untersuche den Kreislauf auf 58 Flächen mit verschiedenen Aroma- und Hochalphasorten, 10 Projektlandwirte seien beteiligt. Bisher seien die Ergebnisse vielversprechend. Das Projektteam arbeite weiterhin an einer optimierten Düngung, die Wasser und Hopfen nützt. „Dorthin wollen und müssen Wasserversorger und Landwirte gemeinsam kommen“, so Edeltraud Wissinger.
Aktuelles aus der Hopfenforschung
Weiter gab es Berichte aus der Hopfenforschung, die von Dr. Florian Weihrauch und Maria Obermaier von der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL), Hopfenforschungszentrum Hüll präsentiert wurden.

Der Spinnmilbe biologisch zu Leibe rücken

Die Gemeine Spinnmilbe Tetranychus urticae ist einer der beiden Hauptschädlinge im Hopfenbau. Im konventionellen Hopfenbau komme gegen sie häufig Akarizide zum Einsatz. Umweltfreundlichere Lösungsidee sind erforderlich. Maria Obermaier stellte Versuchsergebnisse vor, wie Raubmilden die Spinnmilbe im Hopfenanbau reduzieren können: so können Raubmilben in Untersaaten wie Erdbeeren oder Rohrschwingel etabliert werden. Zudem führe die Untersaat zu höherer Luftfeuchtigkeit und kühlerer Luft, was den Spinnmilben gar nicht gefällt. Ein weiterer Ansatz für die Raubmilben im Hopfengarten sei der Versuch, mittels zweijähriger Ruten aus dem Weinbau die Raubmilben zu übertragen. Diese stammen aus der LWG Veitshöchheim und werden nach dem Winterschnitt in die Hopfengärten gehängt. Erste Versuche mit den Pflanzen pilzwiderstandsfähiger Rebsorten in den Hopfenanlagen sind vorgesehen, da sich auf den Weinreben schnell und gut Raubmilben einfinden bzw. eingesetzt werden. Es wurde bereits festgestellt: Bei reduziertem Akarizid-Einsatz siedeln sich auch weitere Nützlinge, wie der Kugelmarienkäfer, im Hopfengarten an.

Kupfereinsatz reduzieren

Weitere Forschungsprojekte des LfL sind die Minimierung des Einsatzes kupferhaltiger Pflanzenschutzmittel im ökologischen und integrierten Hopfenbau. Dr. Florian Weihrauch stellte die aktuellen Versuchsergebnisse mit den verschiedenen Dosierungen und Formulierungen der Behandlungsmittel des Großversuches gegen Pseudoperonospora humili vor. Einige Produkte haben die guten Ergebnisse des Vorjahres bestätigt, andere jedoch konnten in der Wirkung gegen den Mehltaupilz nicht überzeugen.

Artenvielfalt im Öko-Hopfen

Weiterhin gab Florian Weihrauch Einblicke in aktuelle Projekte zur Förderung der Artenvielfalt: Die vom Aussterben bedrohte Heidelerche habe in Hopfengärten ihre Heimat gefunden und könne mit Brachflächen und Beachtung der Brutzyklen unterstützt werden. Weitere Maßnahmen zur Biodiversität seine Blühstreifen oder Brennnesselranken für Nützlinge.
 

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