Förderpreis für zwei Bioland-Betriebe

Gemeinsam Boden gut machen: Zwei Bioland-Betriebe aus Bayern erhalten Förderpreis für Einstieg in den Biolandbau

Die Alnatura Bio-Bauern-Initiative (ABBI) und der NABU unterstützen mit dem Förderprogramm „Gemeinsam Boden gut machen“ Landwirte beim Einstieg in den Biolandbau. Damit wollen die Förderer den Ausbau der ökologischen Landwirtschaft voranbringen und einen aktiven Beitrag zur Verbesserung der Böden, der Gewässer und zum Schutz der Artenvielfalt leisten.

Von der klassischen Bullenmast zum vielseitigen Biolandbetrieb

Stefan Dellinger bewirtschaftet seinen Konradhof in Unering, zwischen Ammersee und Starnberger See in Oberbayern, seit 2020 nach den Bioland-Richtlinien.
Hier führt er im Familienbetrieb einen Gemüsebaubetrieb und eine sich anschließende Gemüseverarbeitung in der „Gemüsemetzgerei“ für die Kantinen- und Schulverpflegung.
Wo über Jahrzehnte klassische Bullenmast betrieben wurde, stellte Stefan Dellinger seit 2016 die Weichen hin zu Biolandbau. Er entwickelte den Betrieb zu einem vielseitigen Bioland- Marktfruchtbetrieb mit Feldgemüse auf mittlerweile 10 ha Fläche mit Gemüseverarbeitung weiter.

Heute werden auf dem Konradhof 40 verschiedene Kulturen biologisch angebaut und im eigenen Hofladen vermarktet. Zudem wird Gemüse des eigenen Betriebes und von benachbarten Betrieben für die Gemeinschaftsverpflegung küchenfertig geschält, geschnitten, portioniert und abgepackt. Damit ist Stefan Dellinger wichtiger Partner sowohl für Erzeuger als auch für die Gemeinschaftsverpflegung in der Region.
Weiterhin werden im Rahmen der Landschaftspflege Mutterschafe und Lämmer auf Weiden und saisonal Enten und Gänse in mobilen Ställen artgerecht gehalten. Die Schafhaltung ist für die Landschaftspflege und die Biodiversität sehr wertvoll und Stefan Dellinger liebt seine Schafe.

„Der Förderpreis ist für uns eine Rückenstärkung und wir danken für das Vertrauen und die Anerkennung der Jury“, so Stefan Dellinger. Weiter sagt er: „Uns treibt an, dass der Mensch gesünder, die Fauna glücklicher, die Flora stabiler und Welt lebenswerter geworden ist. Hierzu wollen mein Team und ich beitragen, für den Verbraucher die entsprechenden Bio-Lebensmittel herzustellen“.

Weinbau Olinger verbindet traditionell mit unkonventionell

Auch für Nicolas Olinger aus Iphofen im unterfränkischen Landkreis Kitzingen fängt das Jahr gut an.
„Wir leben von der Erde, also soll die Erde leben!“ – Dieser Spruch ziert den Eingangsbereich des Weinguts, das er seit 2020 nach den Bioland-Richtlinien bewirtschaftet.

Der engagierte fränkische Winzer besitzt alte Rebanlagen in den besten Iphöfer Lagen. Besonders am Herzen liegt ihm eine hohe Biodiversität.
„Begrünungseinsaaten sorgen nachhaltig dafür, die Weinbergsböden zu lockern. Die Symbiose von Leguminosen und den Weinreben stellt den Reben Stickstoff zur Verfügung. Dadurch erreiche ich ein gesundes Gleichgewicht zwischen Schädlingen und Nützlingen“, erklärt Olinger. Vor Neuanpflanzungen kann sich der Boden durch mehrjährige Brachen erholen. „Ich bin begeistert, wie sich unsere Weinberge zu blühenden Lebensräumen mit hoher Biodiversität entwickeln“, so Olinger.

Vielfalt findet sich auch in seinem Weinausbau: Olinger verbindet Tradition und Moderne. Mit traditionellen Sorten wie Sylvaner und Burgunder kreiert Olinger terroirgeprägte und authentische Weine. Der junge Winzer geht mit einem Riesling Grape Ale aber auch neue Wege in der Weinstilistik.

Für Wanderer und Naturgenießer hat Nicolas Olinger einen Sitzplatz aus Naturbruchsteinen errichtet und diesen mit Stauden und Blühmischungen eingefriedet. Hier fühlen sich nicht nur Spaziergänge wohl, sondern hier können sich auch Eidechsen sonnen und wohlfühlen.

Für die nahe Zukunft plant Nicolas Olinger weitere Projekte, zum Beispiel den Einsatz regene-rativer Energien mit der Installation von Photovoltaik, Solarenergie und Recyclingtechnologien. Bei diesen und weiteren Vorhaben zur Steigerung des Naturschutzes unterstützt ihn der Förderpreis.

Oliver Alletsee, Bioland Landesvorsitzender Bayern gratuliert: „Ich freue mich sehr über den Förderpreis für Familie Olinger und Dellinger. Er zeigt, dass es sich lohnt, in den Biolandbau einzusteigen und wird die Landwirtschaft der Zukunft bereichern“.

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Bildunterschrift 1: Stefan Dellinger aus Unering, zwischen Ammersee und Starnberger See in Oberbay-ern, hat den Förderpreis „Gemeinsam Boden gut machen“ für seinen Einstieg in den Biolandbau bekommen: Er bewirtschaftet seinen Gemüsebaubetrieb mit Gemüseaufbereitung für die Gemein-schaftsverpflegung seit 2020 nach Bioland-Richtlinien (Foto: Chris Janik).
Bildunterschrift 2: Preisträger Nicolas Olinger auf seinem artenreichen Weinberg (Foto: Christina Olinger)

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