Gold für Honiglandschaften

Bioland-Imkerei Honiglandschaften aus Affing gewinnt beim Wettbewerb „Bayerns beste Bioprodukte 2023“ Gold für ihren Honigbalsamessig.

Augsburg/Affing, 23.05.2023: Nach Silber für den Ackerbohnenhonig vor zwei Jahren holt der Honigbalsamessig von Ursula Lensing und Dr. Steffen Watzke von der Bioland-Imkerei „Honiglandschaften“ in diesem Jahr Gold beim Wettbewerb „Bayerns bestem Bioprodukt“. Die Urkunde übergaben die bayerische Bio-Königin Raphaela I. und Thomas Lang, LVÖ-Vorstand und Bioland-Landesvorsitzender, bei der Prämierungsfeier auf dem Betriebsgelände der Bio-Imkerei am Montag in Affing. 
Der Wettbewerb “Bayerns beste Bioprodukte” zeichnet seit 2012 jährlich bayerische Bio-Produkte von höchster Qualität aus und zeigt das außergewöhnliche Engagement der bayerischen Bio-Unternehmer:innen in Sachen Nachhaltigkeit, Umwelt-, Klima-, Tier- und Artenschutz. Die diesjährige Expertenjury war sowohl vom Geschmack und der Qualität des Honigbalsamessigs überzeugt als auch von der Unternehmensphilosophie. Denn bei den „Honiglandschaften“ geht es um die Förderung der Biodiversität auf den Feldern und auch um die besondere Vorbildfunktion in der Zusammenarbeit mit Landwirten in der Öko-Modellregion Paartal (Landkreis Aichach-Friedberg, Schwaben).

Gratulationen von verschiedenen Seiten

Bei der Prämierung und Urkundenverleihung in der Imkerei „Honiglandschaften“ sagte Thomas Lang, LVÖ-Vorstand und Bioland-Landesvorsitzender:

"Ich freue mich sehr, dass die Honiglandschaften heute bereits zum zweiten Mal ausgezeichnet werden  -  diesmal sogar mit Gold. Imker bringen eine Leistung; sie sind Landwirte und Tierhalter und dafür müssen wir auch als Verband ein Bewusstsein schaffen. Denn die Bestäubungsleistung der Bienenvölker ist essentieller und unverzichtbarer Teil gerade der ökologischen Landwirtschaft."

Die Imkerei ist einerseits zwar anerkannt, wird aber andererseits kaum honoriert. Bisher fallen Imkereien bei den landwirtschaftlichen Subventions- und Fördermaßnahmen durch sämtliche Raster. An Dr. Andreas Becker, dem anwesenden Vertreter des bayerischen Landwirtschaftsministeriums gewandt, meinte der LVÖ-Vorsitzende, dass man in Bezug auf eine Förderung der Imkerei auf einem guten Weg sei, auch was die Umstellung auf Bio betreffe. 
Auch Annette Seehaus-Arnold, Präsidentin des Deutschen Berufs- und Erwerbsimker Bundes (DBIB) machte in ihrem Grußwort. auf die zunehmend schwieriger werdende Situation der Berufsimker aufmerksam: „Wir erbringen eine kostenlose Bestäuberleistung, die nicht honoriert wird. Erschwert wird der Imker-Beruf derzeit noch dadurch, dass aktuell sehr viele Imker ihre Standplätze in Naturschutzgebieten verlieren mit der Begründung die Honigbiene stehe in Nahrungskonkurrenz zur Wildbiene. Das ist Unsinn.“
Der örtliche Landtagsabgeordneter Peter Tomaschko (CSU) gratulierte zur verdienten Auszeichnung und zeigte sich vom nachhaltigen Konzept der Honiglandschaften beeindruckt: „Nachhaltig, kurze Wege, Regionalität und Bio – diese Kombination bringt uns voran. Die Honiglandschaften sind ein Leuchtturm in der Öko-Modellregion Paartal.“  Auch der Erste Bürgermeister von Affing, Markus Winklhofer war gekommen, um zu gratulieren. Er sei stolz, ein solchen Betrieb seit 2016 in seiner Gemeinde zu haben. Es sei zwar nur ein kleiner Baustein, doch trage Affing als eine der wenigen Gemeinden, die in ihren Pachtverträgen 1 % Blühflächen festgeschrieben hätten, zu guten Rahmenbedingungen für die Bioimkerei bei. 

Der Honigbalsamessig  -  ein zu 100% selbst erzeugter Essig

Imker und Biologe Dr. Steffen Watzke von den Honiglandschaften stellte das Produkt vor und ging auf die Herstellung und Entwicklung des preisgekrönten Honigbalsamessigs ein. Dessen Weg bis hin zu einem Produkt, das er „heute stolz und unglaublich glücklich“ präsentieren könne, wie er sagt, mit viel Schweiß, mancher Verzweiflung und vielen verworfenen Chargen gepflastert gewesen sei. „Wir sind davon überzeugt, dass Qualität die Summe aller nicht gemachten Kompromisse ist. Unser Honigbalsamessig ist zu 100% selbst erzeugt und entsteht durch eine zweifache Fermentation. “Es ist nicht Essig mit Honig, sondern Essig aus Honigwein. Das unterscheidet ihn von vielen anderen Produkten“, betonte Dr. Steffen. Die große Freude über die Auszeichnung war den beiden Inhaber:innen der Bioland-Imkerei Ursula Lensing und Dr. Steffen Watzka bei der Urkundenübergabe durch die bayerische Bio-Königin Raphaela I. ins Gesicht geschrieben. 

Immer mehr Lebensraum für Honig- und Wildbiene geht verloren

Es war nicht zufällig, dass die Prämierungsfeier am 22. Mai, dem Internationalen Tag der Biodiversität und zwei Tage nach dem Weltbienentag stattfand. Imkerin Ursula Lensing, die sich neben den Honiglandschaften ehrenamtlich bei Bioland engagiert, außerdem Mitinitiatoren und Mitglied des Lenkungskreises der Ökomodellregion Paartal und Landesgeschäftsführerin des Berufs- und Erwerbsimker Bundes in Bayern ist, war es ein großes Anliegen ein Bewusstsein dafür zu schaffen, dass die Honigbiene nicht nur einfach süß, sondern bereits heute das dritt wichtigste Nutztier sei. An die anwesenden politischen Vertreter adressierte Lensing die Frage, was die Politik tun werde, damit es auch künftig Berufsimker geben werde, die dafür sorgen, dass die Vielfalt auf dem Acker bestäubt wird, es eine gute Ernte gibt und auch die Biodiversität erhalten bleibe. Die angebliche Konkurrenz zwischen Honig- und Wildbiene sei ein herbeigeredetes Problem, wie auch Lensing bekräftigte: „Honig- und Wildbienen tun sich gegenseitig nichts, sie sind angepasst aneinander und kommen schon seit Millionen Jahren gemeinsam vor.“ Der eklatante Rückgang sowohl der Honigbienen-Völker als auch der Wildbienen und anderer blütenbesuchender Insekten sei vielmehr auf die Art und Weise wie wir heutzutage Landnutzung betreiben, zurückzuführen. Durch Flächenversiegelung, Flurbereinigung, Pestizideinsatz und der intensiven Bodennutzung in der konventionellen Landwirtschaft sei in den vergangenen Jahrzehnten immer mehr Lebensraum für Insekten verloren gegangen, betonte Ursula Lensing:

„Wir sollten jetzt alle gemeinsam dafür sorgen, dass insgesamt die Lebensbedingungen für mehr Artenvielfalt wieder besser werden. Mehr ökologischer Landbau ist ein wichtiger Schritt dahin.“ 

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Bayerns beste Bioprodukte: Der Wettbewerb
Für 2023 hat die LVÖ Bayern den Wettbewerb bereits zum elften Mal ausgeschrieben. Beteiligen können sich bayerische Bio-Betriebe mit Lebensmittel-Produkten, die zu mindestens zwei Dritteln aus bayerischen Bio-Rohstoffen bestehen und in Bayern hergestellt werden. Eine Fach-Jury bewertet Geschmack, Verpackung und Bewerbung der Produkte sowie das Engagement der Unternehmen für Umwelt und Tierwohl, im sozialen Bereich und für ihre jeweilige Region. Der Wettbewerb Bayerns beste Bioprodukte ist eine Initiative der LVÖ Bayern und wird gefördert vom Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten.

Videos und Informationen zu den Gewinner:innen
Auf www.bayerns-beste-bioprodukte.de finden Sie Informationen zu den Gewinnern sowie die exklusiv bei den Gewinnerunternehmen gedrehten Videos. 

Bioland Bayern e.V. 
Auf dem Kreuz 58, 86152 Augsburg 

Annalena Brams - Presse- und Öffentlichkeitsarbeit 
Thomas Lang - geschäftsführender Landesvorsitzender 
Oliver Alletsee - geschäftsführender Landesvorsitzender 

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