Ökolandbau fördert die biologische Vielfalt

Der Internationale Tag der Biodiversität am 22. Mai erinnert daran, dass der Schutz von Arten, Lebensräumen und biologischer Vielfalt weltweit viel stärkere Anstrengungen braucht. Bioland sorgt mit einer verbindlichen Biodiversitäts-Richtlinie für mehr Artenvielfalt.

Der Bestand und die Artenzahl an Vögeln, Insekten und Pflanzen geht zum Teil rapide zurück und dieser Verlust findet in besonderem Maße in der Agrarlandschaft statt. So ist etwa der Bestand des Rebhuhns, das einmal fester Bestandteil unserer Kulturlandschaft war, seit 1990 in Deutschland um rund 90% zurückgegangen. 
Positive Auswirkungen auf die Artenvielfalt hat die ökologische Landwirtschaft, sagt Thomas Lang, bayerischer Landesvorsitzender des Bioanbauverbandes Bioland e.V.:

„Unsere Bäuerinnen und Bauern tun viel dafür, dass sich möglichst viele Wildpflanzen- und Tierarten auf ihren Weiden, Feldern und Äckern wohl fühlen. Bei uns bleibt es nicht beim bloßen Bekenntnis. Bioland hat sich als erster deutscher Bioanbauverband eine verbindliche Richtlinie zur Förderung der Biodiversität gegeben. Damit setzen wir im Ökolandbau neue Maßstäbe. Jeder Betrieb erbringt bei Bioland individuell nach einem speziellen Punktesystem Zusatzleistungen für die Natur. Das können Nisthilfen, Wildkräuter, der Erhalt von extensivem Grünland, Heckenstrukturen oder die Neuanlage von Landschaftselementen sein. So fördern wir die Artenvielfalt und tragen zum Erhalt unserer schönen, bayerischen Landschaft bei. Allerdings ist im Bereich Biodiversität auch die Politik gefragt, die Leistungen der Landwirte bei Umwelt-, Tier- und Naturschutz ausreichend zu honorieren.“

Forschung auf dem Gebiet der Biodiversität vertiefen

Für Bioland-Naturschutzberaterin Katharina Schertler ist der Erhalt der Artenvielfalt eine der größten Herausforderungen unserer Zeit: „Ohne Vielfalt kein Leben. Unsere Bauern stehen für eine Landwirtschaft, die Artenvielfalt erhält. Um den Verlust der Arten zu begegnen, braucht es aber auch eine vertiefte Forschung auf dem Gebiet der Biodiversität. So ist beispielsweise die Wirksamkeit in der Förderung der Bestäuberdiversität kaum untersucht. Hier gibt es gravierende Wissenslücken und insbesondere Daten auf Landschaftsebene fehlen.“ Mit ‚FarmerBeeWild‘ und dem EU-Projekt „BirdWatch“ arbeitet Bioland derzeit an zwei interessanten Biodiversitäts-Forschungsprojekten mit.  

FarmerBeeWild: Wie geht es den Wildbienen in der bayerischen Agrarlandschaft? 

FarmerBeeWild ist ein dreijähriges Forschungsprojekt der bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) in Zusammenarbeit mit der Universität Würzburg, der Bioland Beratung GmbH und dem Bioland Bayern e.V., das untersucht, wie es den Bestäubern in der bayerischen Agrarlandschaft geht. Allein von den fast 600 Wildbienenarten Deutschlands sind derzeit mehr als die Hälfte in ihrem Bestand bedroht.

"Bei dieser Feldstudie in zwei Modellregionen in Unterfranken und im südbayerischen Raum untersuchen wir das Vorkommen von Wildbienen, Hummeln aber auch Honigbienen und Schwebfliegen auf unterschiedlichen Landschaftsausschnitten wie naturnahe Habitate, ökologisch bewirtschaftete Flächen und konventionelle Agrarlandschaften. Parallel dazu werden Bodennistversuche in Sandnisthügeln angelegt und auch Heckenstrukturen auf ihre Besiedelung durch bodennistende Bienen untersucht. Unser Ziel ist es, aufbauend auf dieser Grunderhebung, konkrete Handlungsempfehlungen für biodiversitätsfördernde Maßnahmen zu erarbeiten und den Landwirt:innen in anschließenden Workshops konkrete Hilfestellung zu geben, wie sie diese in die Praxis umsetzen können“,

erläutert Janosch Fiedler, neben Ackerbau-Berater Simon Siegel einer der beiden Bioland-Projektmitarbeiter. 

Vögel der Agrarlandschaft besonders vom Rückgang betroffen

Das zweite aktuell Biodiversitäts-Forschungsprojekt BirdWatch, ein EU-Projekt das Anfang des Jahres startete, untersucht die Lebensräume von Feldvögeln. Gemeinsam mit Partnern aus Litauen, Italien, Belgien u.a. soll eine App entwickelt werden, die auf Luftbildbasis geeignete Feldvogelhabitate erkennen kann. Mit Hilfe dieser App könnten Agrarumweltmaßnahmen, die zur Verbesserung der Feldvögel-Bestände beitragen, zielgenauer und damit ökologisch wie ökonomisch sinnvoller umgesetzt werden.  

Bioland Bayern e.V. 
Auf dem Kreuz 58, 86152 Augsburg 

Annalena Brams - Presse- und Öffentlichkeitsarbeit 
Thomas Lang - geschäftsführender Landesvorsitzender 
Oliver Alletsee - geschäftsführender Landesvorsitzender 

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