Bunte Vielfalt auf dem Acker

Neues Projekt zum Ackerwildkrautschutz gestartet.

Augsburg, 04.Dezember 2023. Früher blühten auf fast jedem Feld verschiedenste Ackerwildkräuter, doch im Zuge der Intensivierung in der Landwirtschaft ist diese Vielfalt an Beikräutern auf den Äckern stark zurückgegangen. Etwa ein Fünftel der ca. 350 in Deutschland vorkommenden Ackerwildkrautarten stehen bundesweit auf der Roten Liste. Das Projekt „Zukunftsperspektiven für Bayerns Ackerwildkräuter“ der Biobauern Naturschutz Gesellschaft (BNG) stellt einen weiteren Baustein zur Rückkehr der bunten Vielfalt auf den Feldern dar.

Eine erneute Integration von Ackerwildkräutern in die ackerbauliche Nutzung hat enormes Potenzial, die Artenvielfalt unserer Kulturlandschaft in der Fläche zu steigern, sagt Projektbetreuerin Aline Stieglitz, Naturschutzberaterin beim Öko-Anbauverband Bioland e.V.

„Das Feldinnere von Ackerflächen ist heute oft ‚unkrautfrei‘ und bietet weder Ackerwildkräutern noch davon abhängigen Tieren wie Insekten, Spinnen oder Feldvögeln Lebensraum und Nahrung. Dabei werden nur wenige Ackerwildkräuter zum Problem bei der Bewirtschaftung, die meisten Arten kann man leicht tolerieren“, so Stieglitz. 

Hierbei kann man viel aus der ökologischen Landwirtschaft lernen, in der Beikräutern nicht mit Herbiziden sondern mit ausgewogenen Fruchtfolgen und mechanischen Lösungen begegnet wird.
 

 „Zukunftsperspektiven für Bayerns Ackerwildkräuter“ ist ein vom bayerischen Naturschutzfond über einen Zeitraum von zunächst drei Jahren gefördertes Projekt, das vor allem Erkenntnisse für die erfolgreiche Bewirtschaftung von Ackerwildkrautflächen liefern soll. Gleichzeitig werden Vor-Ort-Beratungen für interessierte Betriebe angeboten, finden Felderrundgänge für Landwirt*innen sowie Weiterbildungen für Fachkräften statt und wird ein bayernweites Ackerwildkraut-Netzwerktreffen etabliert. Es schließt an das Vorgänger-Projekt an, dessen Fokus auf der Wiederansiedlung von Ackerwildkräutern und der Kartierung von Bio-Flächen lag.  

Das Projekt wird bayernweit auf 25 Ackerwildkrautflächen mit sogenannten Bewirtschaftungsauflagen – das sind beispielsweise Ausgleichsflächen, Schutzäcker oder Flächen im Vertragsnaturschutzprogramm  -  umgesetzt. In Zusammenarbeit mit den Landwirt*innen werden Agrobotaniker Dr. Stefan Meyer von der Uni Göttingen sowie ein Bioland-Ackerbauberater Bewirtschaftungsverbesserungen sowohl aus Sicht der Ertragsstabilität als auch des Naturschutzes erarbeiten. Aktuell wird nach geeigneten Flächen mit Verbesserungspotential gesucht.

Projektbetreuerin Aline Stieglitz freut sich, dass die Arbeit weitergehen kann: „Vor allem weil in den vergangenen Jahren ein großes Netzwerk unter den Landwirt*innen gewachsen ist, die mit viel Freude Ackerwildkrautschutz betreiben und sich dabei gegenseitig regelrecht anstecken.“


Projektbetreuung: Aline Stieglitz (BNG), aline.stieglitz@bioland.de    
Projektleitung: Katharina Schertler (BNG) 
 

Bioland Bayern e.V. 
Auf dem Kreuz 58, 86152 Augsburg 

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