Bioland-Betrieb Paul Wittlinger aus Beimerstetten für Sieg im Umstellungswettbewerb ausgezeichnet
Heute wurde der Bioland-Betrieb von Paul Wittlinger in Beimerstetten für seinen Sieg im Umstellungswettbewerb geehrt. Das Gemeinschaftsprojekt „Grundwasserschutz durch ökologischen Landbau" hat diesen Wettbewerb in der Region Ulmer und Heidenheimer Alb im Jahr 2021 ins Leben gerufen.
Die Partner fördern beratend und finanziell Landwirtinnen und Landwirte, die auf organisch-biologische Bewirtschaftung umstellen. So tragen sie dazu bei, den Boden zu verbessern, Gewässer zu schützen und die Artenvielfalt zu erhalten.
Die Umstellung eines landwirtschaftlichen Betriebs auf ökologische Bewirtschaftung ist ein großer Schritt. Er bringt große, gesellschaftliche Mehrwerte wie die Förderung von Tierwohl, den Schutz von Natur und Biodiversität sowie die CO2-Speicherung in Böden mit sich. Allerdings fordert er auch Investitionen in die Zukunft, die landwirtschaftliche Betriebe besonders beim Bau von Ställen auf Jahre festlegen.
Christoph Zimmer, Bioland Geschäftsführer, erklärt: „Gerade den ökologisch wirtschaftenden Bäuer:innen wird viel abverlangt. Wer investiert, um Tierwohl und Naturschutz zur Realität werden zu lassen, darf nicht allein gelassen werden. Mit dem Umstellungspreis möchten wir einen Teil dazu beitragen, dass diese Verantwortung nicht nur von den Landwirt:innen getragen werden muss.“
Junglandwirt Paul Wittlinger freut sich über seinen Gewinn, mit dem er ressourcenschonende, nachhaltige Landtechnik und den Bau eines Aufzuchtstalls für 16.000 Junghennen nach Bioland-Richtlinien finanzieren wird: „Ein sehr wichtiger Aspekt im ökologischen Landbau ist der geschlossene Nährstoffkreislauf. Mit dem Stall habe ich ein festes Standbein und sichere so einen Teil der Nährstoffzufuhr meiner Pflanzen ab. Mit einer vielfältigen Fruchtfolge und gut entwickelten Zwischenfrüchten, sowie mit Leguminosen, die in ihren Wurzeln Stickstoff binden, kann ich meine Kulturen bedarfsgerecht und nachhaltig ernähren.“
Landwirt:innen, die ökologisch wirtschaften, setzen keine synthetischen Pestizide ein. Stattdessen werden alternative Methoden wie wechselnde Feldfrüchte, mechanische Unkrautbekämpfung und biologische Schädlingsbekämpfung verwendet. Dadurch wird ein Pestizideintrag ins Grundwasser vermieden.
„Die anhaltend hohen Nitratwerte und Positivbefunde von Pestiziden im Grundwasser sollten uns alarmieren. Ein wesentlicher Grund dafür ist die seit Jahrzehnten intensive landwirtschaftliche Nutzung der Ackerflächen auf der Schwäbischen Alb mit ihrem hohen Einsatz an Dünge- und Spritzmitteln in Wasserschutzgebieten. Die flachgründigen Böden können das Grundwasser nur unzureichend schützen, Biolandwirtschaft ist nachhaltig die perfekte Lösung für den Umwelt- und Gewässerschutz.“, erklärt Bernhard Röhrle, Pressesprecher der Landeswasserversorgung, die das Projekt mitfinanziert.
Im ökologischen Landbau wird besonderer Wert auf den Aufbau und die Erhaltung der Bodenfruchtbarkeit gelegt. Ein gesunder Boden kann Wasser besser speichern und filtern, wodurch das Risiko von Nährstoff- und Schadstoffverlusten ins Grundwasser minimiert wird.
Martin Weiler, Geschäftsführung Bioland Beratungsdienst GmbH, gratuliert Paul Wittlinger, den er mit seinem Team auf dem Weg der Umstellung begleitet hat, abschließend: „Wir freuen uns, dass wir mit Herrn Wittlinger einen so engagierten Landwirt in unserem Verband begrüßen dürfen, der aktiv dazu beiträgt, dass das Grundwasser vor Nährstoff- und Schadstoffeinträgen geschützt wird und eine nachhaltige Wasserversorgung gewährleistet wird.“
Zum Hintergrund: Mit dem Gemeinschaftsprojekt „Grundwasserschutz durch ökologischen Landbau – Umstellungswettbewerb in der Region Ulmer und Heidenheimer Alb“ leisten die sechs Partner Schapfenmühle GmbH & Co. KG, Heimatsmühle GmbH & Co. KG, Kornkreis Erzeugergemeinschaft GmbH, Landeswasserversorgung, NABU Baden-Württemberg und Bioland e.V. einen aktiven Beitrag zum politisch vorgegebenen Ausbauziel der Landesregierung von 30-40 Prozent Ökolandbau sowie der Pestizidreduktion.
Mit der Ausrufung eines Wettbewerbs für mehr heimisches Bio möchten die Partner einen Beitrag zur Verbesserung der Böden, zum aktiven Gewässerschutz sowie zum Schutz der heimischen Artenvielfalt leisten. Mit dem Projekt werden Landwirtinnen und Landwirte finanziell gefördert, die ihren Hof auf organisch-biologische Bewirtschaftung umstellen. Der Förderpreis ist mit einer Gesamtsumme von jährlich 40.000 Euro dotiert.
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