Herbstweiden

25.06.2024

Mit der Herbstweide wird nicht nur proteinreicher Aufwuchs kostengünstig genutzt, sondern auch mit der Pflege der Grundstein fürs das nächste Jahr gelegt. Damit dies gelingt, sollte das Weide-und Fütterungsmanagment angepasst werden.

Von Christian Odinga

Die Herbstweide ist eine bewährte Praxis und häufig nicht nur für Milchkühe, sondern auch Jungvieh genutzt. Der späte Aufwuchs bietet eine wertvolle und proteinreiche Futterquelle und kann die Milchleistung steigern. Dabei weisen die Gräser eine geringe Strukturwirkung auf. Diese Kombination kann bei hastiger und hoher Futteraufnahme zu Verdauungsstörungen, erhöhten Harnstoffwerten und flüssigem Kot führen. Deshalb ist es wichtig, dass die Tiere nicht hungrig auf die Weide geschickt werden, sondern im Vorweg durch eine bedarfsgerechte und energiereiche Fütterung ergänzt wird. Dazu bieten sich energiereiche, proteinarme und Strukturreiche Futtermittel ein, z.B. eine Kombination aus Heu (oder Silage mit Futterstroh) und Maissilage oder Kraftfutter. Wichtig ist dabei auch mit Viehsalz zu ergänzen und Minerallecksteine auf der Weide anzubieten. Dies gilt auch für Jungviehbestände, welche durch den Haarwechsel einen höheren Mineralstoffbedarf haben und bei einer Ganztagsweide durch eine tägliche Kraftfutterfütterung (z.B. mit Getreideschrot) wieder mehr an den Menschen gewöhnt werden können.

Gleichzeitig wird auch der Grundstein für den nächsten Aufwuchs gelegt. Gerade im feuchten Herbst sind die Weiden empfindlich gegen Trittschäden. Hier sind großzügige Standweiden von Vorteil. Besonders horstbildende Gräser lagern nun Reservestoffe in der Halmbasis ein, weshalb auf eine Verbiss-/Schnitthöhe von 5-7cm geachtet werden sollte. Gibt es noch unerwünschte Kräuter und Geilstellen in der Fläche, so kann ein Mulchgang zum Abschluss den Bestand gleichmäßg unten halten und so die Gefahr von Auswinterungsschäden, schlechtem Frühjahrsaustrieb und Mäuseschäden verringern. Dies sollte jedoch nicht mehr in direktem Umfeld von Nachtfrösten geschehen, welche zumeist auch das Weideende einläuten, da von Reif geschädigtes Futter ungern von Tieren aufgenommen wird.