Aus der Beratung
Die Blauzungenkrankheit (BTV-3) auf dem Vormarsch
Die Blauzungenkrankheit, eine Viruserkrankung, die Schafe, Rinder und andere Wiederkäuer befällt, breitet sich derzeit in Deutschland aus. Jetzt ist schnelles Handeln gefragt!
Die Blauzungenkrankheit, eine Viruserkrankung, die Schafe, Rinder und andere Wiederkäuer befällt, breitet sich derzeit in Deutschland aus. In einigen Bundesländern wie Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Bremen und Rheinland-Pfalz ist die Krankheit bereits präsent, während Schleswig-Holstein bisher frei von BTV-3 ist.
Hohes Risiko der Ausbreitung:
Mit den wärmeren Sommermonaten und der zunehmenden Aktivität von Gnitzen, den Überträgern des Virus, steigt die Gefahr der Ausbreitung der Blauzungenkrankheit erheblich. Daher ist es wichtig, dass Tierhalter in allen Regionen Deutschlands die notwendigen Vorsichtsmaßnahmen treffen.
Symptome und Auswirkungen:
Die Blauzungenkrankheit kann bei Schafen und Rindern schwere Symptome hervorrufen, die in einigen Fällen sogar zum Tod führen können. Zu den typischen Krankheitsbildern gehören:
- Schafe: Hohes Fieber, Fressunlust, Apathie, Rötung der Schleimhäute, Speichelfluss, Schwellungen im Kopfbereich, an Zunge und Lippen, Entzündungen der Euter- und Klauenhaut.
- Rinder: Symptome variieren, meist milder Verlauf. Mögliche Symptome sind: Fieber, Entzündungen der Zitzenhaut und Schleimhäute (insbesondere Zunge, Maul, Kronsaum), Leistungsrückgang.
Impfung als wichtigster Schutz:
Die Impfung ist die effektivste und sicherste Maßnahme, um Tiere vor BTV-3 zu schützen. Obwohl noch nicht offiziell zugelassen, ist die Anwendung von drei Impfstoffen gegen BTV-3 seit Juni 2024 per Eilverordnung erlaubt. Tierhalter sollten sich umgehend mit ihrem Tierarzt über die Impfmöglichkeiten für ihre Schafe und Rinder beraten.
Weitere Schutzmaßnahmen:
Neben der Impfung können weitere Maßnahmen zum Schutz der Tiere beitragen:
- Insektenabweisende Mittel: Verwendung von repellentierenden Mitteln gegen Gnitzen, insbesondere in den Abend- und Nachtstunden.
- Stallhaltung: Wenn möglich, sollten Tiere in den Abend- und Nachtstunden im Stall gehalten werden, um den Kontakt mit Gnitzen zu minimieren.
- Bekämpfung von Gnitzenbrutstätten: Stehende Gewässer und feuchte Gebiete, die als Brutstätten für Gnitzen dienen können, sollten beseitigt oder behandelt werden.
Informationen und Ansprechpartner:
Umfassende Informationen zur Blauzungenkrankheit, einschließlich der Impfstoffe und Schutzmaßnahmen, findet ihr auf den folgenden Websites:
- Friedrich-Loeffler-Institut (FLI)
- Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL)
- Landwirtschaftsministerium Schleswig-Holstein
Bei Fragen oder Unklarheiten wenden Sie sich an Ihr zuständiges Veterinäramt.
Wichtig:
- Die Blauzungenkrankheit ist für den Menschen ungefährlich.
- Der Verzehr von Fleisch und Milchprodukten von infizierten Tieren ist unbedenklich.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Blauzungenkrankheit eine ernstzunehmende Gefahr für Schafe und Rinder in Deutschland darstellt. Durch Impfung, weitere Schutzmaßnahmen und frühzeitige Diagnose kann jedoch das Risiko einer Infektion und der damit verbundenen Folgen deutlich minimiert werden.
Handelt jetzt, um eureTiere zu schützen!