Verarbeitung & Markt
Was tut sich alles am Bioland-Markt?
Fleisch, Milch, Zucker – ein Update
Inmitten des noch anhaltenden Ukraine-Krieges, in einer Zeit nach Corona, nach stark gestiegenen Preisen im Jahr 2023 stellt sich derzeit so langsam ein neuer Nullpunkt ein. Und gleichzeitig ist und bleibt alles in Bewegung, sodass kaum langfristige Prognosen möglich sind.
Fleisch-Markt:
Rinder sind gesucht! Bereits im 4. Quartal 2023 zeichnete sich eine gute Nachfrage nach (Bio-)Rindern ab. Das 1. Quartal 2024 war überraschend – und das Sommerloch blieb gänzlich aus. Rinder, besonders Kühe für die Hack-Produktion sind und bleiben knapp. Noch viel knapper sind und werden nun aber auch die Jungtiere, besonders Jungbullen und Färsen. Starken Absatz generieren vor allem der LEH und Discount, die weitere Bioland-Produkte aufschalten und die Regionen ausweiten – wenn ausreichend Rohware da ist. Somit gilt nun ein Wettlauf auf sämtliche Tierkategorien: Gesucht ist alles, von Masthähnchen bis Mastschwein, von Färse bis Altkuh.
Milch-Markt:
Auch hier gilt: Rohwarenwert steigt konstant, Ware knapp. Durch die Blauzunge (und den saisontypischen warmen August) ist seit Juli die Anlieferungsmenge eingebrochen. Von 3-10 % berichten unsere Landwirte und Molkereien. Und das in einem rund laufenden Markt. Rahmprodukte sind stark gefragt und auch der Käseabsatz boomt. Dazu nun der saisonale Rückgang. Es kann mit einer anhaltenden knappen Marktversorgung und steigenden Preisen gerechnet werden. Die Landwirte sollten auf hohe Inhaltsstoffe schauen.
Zucker:
Am 4. September waren wir zu einem Termin nach Schladen zu der Nordzucker AG gekommen. Nach einer beeindruckenden Werksführung ging es vor allem um den Markt. Der Bioland-Zuckerabsatz steigt seit Jahren und die Landwirte haben ihren Anbau immer weiter optimiert. Im November werden wir in einem weiteren Termin nach weiteren Absatzmöglichkeiten suchen, unter Einbindung unser sich nun verstärkenden Handelsberatung.