Aus der Beratung
Bodenpraktiker-Kurs der Bioland Stiftung
Praxisorientierte Ansätze für eine nachhaltige Bodenbewirtschaftung
Die Optimierung von Böden für ertragreiche Ernten ist von zentraler Bedeutung für eine erfolgreiche Landwirtschaft, insbesondere in Zeiten von Klimaveränderungen und extremen Wetterbedingungen. Der Bodenpraktiker-Kurs zielt darauf ab, praxisorientierte Ansätze für eine nachhaltige Bodenbewirtschaftung zu entwickeln und die Teilnehmenden zu befähigen, eigenständig Lösungen zu finden.
Der Bodenpraktiker-Kurs der Bioland Stiftung bietet Landwirt:innen eine wertvolle Gelegenheit, tiefgehendes Wissen über Bodengesundheit und -bewirtschaftung zu erwerben. Der Kurs besteht aus vier Modulen, die praktische Einheiten und ergänzende Online-Seminare umfassen. Expert:innen aus der Praxis, Wissenschaft und Beratung teilen ihr Wissen und ihre Erfahrungen mit den Teilnehmenden. Zu Beginn des Kurses wird unter anderem diskutiert, wie gesellschaftliche Erwartungen die Bodenbewirtschaftung beeinflussen. Ein besonderer Fokus liegt darauf, den Zustand des eigenen Bodens eigenständig einzuschätzen und entsprechende Maßnahmen ergreifen zu können. Hierzu bringen die Teilnehmenden Bodenproben ihrer eigenen Betriebe mit, um den Zustand ihres Bodens direkt im Kurs zu analysieren.
Vermittelte Testverfahren wie Krümelstruktur-Stabilitätstests, Evaluierung der Durchwurzelung, Verdichtung, Calciumversorgung, pH-Wert-Bestimmung und Tests zur Aktivität der Mikroorganismen helfen dabei, den Zustand ihres Bodens genau zu bestimmen. In Gruppenarbeit werden Fruchtfolgen diskutiert und gegebenenfalls angepasst oder erweitert. Zudem wird die optimale Platzierung von Düngungs- und Bodenbearbeitungsverfahren diskutiert, um die Bodenfruchtbarkeit und Effizienz standortindividuell zu optimieren.
Ein weiterer wichtiger Aspekt des Kurses ist die Sensibilisierung für das Bodenleben. Die Teilnehmer:innen lernen, welche Mikro- und Makroorganismen in ihrem Boden leben und wie sie ein Gleichgewicht herstellen und nützliche Bodenlebewesen fördern können. Der Kurs vermittelt nicht nur theoretisches Wissen, sondern auch praxisorientierte Ansätze. Ziel ist es dabei, mithilfe geringerer, angepasster Bearbeitungsintensität das Bodenleben zu fördern, ohne dabei auf Ertrag verzichten zu müssen. Maßnahmen zur Förderung der Bodenfruchtbarkeit werden dann auch auf den eigenen Betrieben umgesetzt. Diese werden von der Planung über die Durchführung bis zur Ergebniserhebung und -analyse dokumentiert. Diese Projektarbeit motiviert, sich intensiver mit dem Thema Boden zu beschäftigen. Derzeit ist Sommerpause, aber es hat sich bereits eine gute Gruppendynamik zwischen den Teilnehmenden entwickelt, die Informationen und Beobachtungen untereinander austauschen. Im September geht der Kurs bei der DSV weiter. Darauf folgt ein Tag zur Bodenbearbeitung, bei dem verschiedene Geräte wie der Güttler Supermaxx, der Saphir Longline, der Kverneland Ecomat Schälpflug und eine neuartige Scheibenegge mit drei Scheibenreihen zur ganzflächigen Bearbeitung vorgestellt werden.
Für das nächste Jahr werden bereits (Vor-)Anmeldungen entgegengenommen, konkrete Infos zu Terminen etc. gibt es ca. ab Januar 2025. Für mehr Infos bitte an Magdalena Rangs (magdalena.rangs@bioland.de, Tel. +49 1511 711 7840) wenden.