GESUCHT: Bioland-Betriebe als außerschulische Lernorte
Bildungsoffensive Schleswig-Holstein: Landwirtschaft, Ernährung und Verbraucherschutz
Wir wissen, dass viele von Ihnen durch die aktuelle Wetterlage im Betrieb stark eingespannt sind. Daher bieten wir Ihnen an, dass Sie uns formlos Ihre Ideen skizzieren und wir daraus ein Konzept erarbeiten oder Sie ggf. auf vorhandene Konzepte verweisen. (Stefanie Ortmann, Europa-Universität Flensburg)
In einer Welt, in der moderne Landwirtschaft und deren Bedeutung für unsere tägliche Ernährung vielen fremd geworden ist, setzt die Bildungsoffensive Schleswig-Holstein ein starkes Zeichen für Aufklärung und Wertschätzung. Staatssekretärin Anne Benett-Sturies bringt es auf den Punkt: "Es ist Zeit, den persönlichen Bezug zu dem, was wir essen und wie es produziert wird, wiederherzustellen. Genau hier setzt BiLEV an."
Das Ziel: Durch einen landesweiten Bildungskatalog, der sich an Schüler*innen der Sekundarstufen I und II richtet, wird fächerübergreifend und qualitativ hochwertig über die Themen Landwirtschaft, Ernährung und Verbraucherschutz aufgeklärt. Das Bildungsprojekt ordnet sich mit einem hohen Qualitätsanspruch in die bestehenden Lernangebote und Anforderungen der Bildung für eine nachhaltige Entwicklung ein.
Die Basis: Das BiLEV-Akteursnetzwerk, bestehend aus führenden Organisationen und Verbänden wie Bioland, Verbraucherzentrale, Feinheimisch, dem Bauernverband, der DGE, und vielen anderen, bildet das Fundament dieser Offensive. Gemeinsam wurde bereits eine Vielzeit an Bildungskonzepten entwickelt und mit Lernorten verknüft, die im digitalen und gedruckten Bildungskatalog den Schulen zur Verfügung stehen. HIER geht es zum Bildungskatalog.
Der Gewinn: Bildungsangebote auf Bioland-Bauernhöfen und in weiterverarbeitenden Betrieben gibt es bereits viele, denn insbesondere der Biobranche ist Aufklärung eine Herzensangelegeneheit. Neu ist, dass die BiLEV diese Lernangebote in ihrem Bildungsniveau deutlich steigert, bis hin zur Lehreinheit für einen Leistungskurs, 13. Klasse. Für diese wichtige Qualifizierungsarbeit wurde die Europa-Universität Flensburg (UFA) gewonnen. Unter der fachkundigen Leitung der Lehrstühle für Ernährung, Gesundheit und Konsum (Prof. Dr. Ulrike Johannsen) sowie Ernährung, Hauswirtschaft und berufliche Didaktik (Prof. Dr. Brigit Peuker) hebt die BiLEV das Bildungsniveau für die Sekundarstufen I und II an. Bioland, als vertraglich gebundener Partner des Ministeriums, unterstützt diese Bildungsoffensive seit ihrem Start und trägt maßgeblich dazu bei, dass der entstehende Bildungskatalog eine breite Palette an außerschulischen Lernangeboten auf biolandwirtschaftlichen Betrieben umfasst und hochwertige, in den Bioland-Prinzipien verankerte Lernkonzepte bietet. Die EUF unterstützt landwirtschaftliche Betriebe dabei, ihre Arbeitsorte mit maßgeschneiderten Bildungskonzepten in didaktisch wertvolle Lernumgebungen zu verwandeln, wodurch ein umfassendes, interdisziplinäres Lernangebot entsteht, das nachhaltiges Wissen vermittelt. Diese Kooperation stärkt die praktische Anwendung theoretischer Inhalte und fördert eine realistischere Wahrnehmung der Landwirtschaft in der Gesellschaft. Darüber hinaus steigert es die Wertschätzung für regionale Produkte und Produzenten, was wiederum den Direktvermarktern zugutekommt. Ein Zusammenspiel, dass es Schülerinnen und Schülern in Schleswig-Holstein ermöglicht, Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion hautnah zu erleben, was eine robuste Basis gegen Fehlinformationen durch Unwissenheit und Entfremdung bildet.
Der Aufruf: Für BiLEV werden auch weiterhin Lernorte gesucht! Zur Beteiligung aufgerufen werden alle landwirtschaftlichen Betriebe, verarbeitende Betriebe oder auch Gastronomien und andere Akteure der Ländlichen Räume, die Lust haben, den jungen Menschen ein BiLEV-Lernangebot auf ihrem Hof oder in ihrem Betrieb anzubieten. Ein fertiges Bildungsangebot braucht es dafür nicht. Es stehen bereits eine Vielzahl an Bildungskonzepten, wie beispielsweise zur Bodenfruchtbarkeit, zur Verfügung. Auch weiterhin können eigene Ideen eingebracht und mit der Universität gemeinsam qualifiziert werden. Es ist die Teilnahme an einem eintägigen kostenfreien Workshop notwendig, um als Lernort im Bildungskatalog gelistet zu werden. Kooperationen von Lernorten und BiLEV-Partnern sind ebenso möglich, z.B. zwischen einem Lernkonzept von Feinheimisch und einem Bioland-Mitglied.
Die Vergütung: Die Durchführung der BiLEV-Bildungsangebote werden mit einer Pauschale von 400 € ausgeglichen. Kooperationsangebote, die an zwei Tagen durchgeführt werden, erhalten jeweils 400 €. Für Kooperationsangebote zweier Akteure an einem Tag, werden pro Akteur 300 € entschädigt.
Die Plattform: Die Universität hat eine Plattform zur Verfügung gestellt, wo unter anderem Bildungskonzepte, Dokumente zur Abrechnung und Vorlagen für das Erstellen von Bildungsangeboten eingesehen und runtergeladen werden können. Die Plattform wird regelmäßig aktualisiert und Bildungsangebote werden fortlaufend ergänzt. HIER geht es zur Plattform. Die Zugangsdaten liegen allen Betrieben vor, der sich für die BiLEV qualifiziert haben.
Das IQSH: Das Fachportal.SH des IQSH ist wichtige Arbeitsgrundlage aller Lehrkräfte, Schulleitungen, Eltern sowie weiterem pädagogischen Personal für die Gestaltung von Unterrichtseinheiten. Durch dort auffindbare passgenaue Angebote wird das Planen, Gestalten und Entwickeln schulischen Lernens erleichtert. Die BiLEV ist teil des Angebotes und findet sich HIER. Die BiLEV-Unterseite enthält aktuelle Neuigkeiten, eine Liste der betrieblichen Lernorte sowie den Bildungskataog mit allen Lernkonzepten und die dafür zugeordneten Betriebe.
Kontakt und Teilnahme: Direkt über bilev@uni-flensburg.de und bilev@mllev.landsh.de, bitte in CC: svende.fischer@bioland.de
BiLEV ist für jeden Betrieb eine Chance, das Bewusstsein für nachhaltige Landwirtschaft, Ernährung und Verbraucherschutz in Schleswig-Holstein zu stärken. Gemeinsam können wir einen Unterschied machen!