Landwirtschaft am Wasserschutz ausrichten

Bioland unterstreicht zum Weltwassertag die Bedeutung des Ökolandbaus im Grundwasserschutz.

Zum heutigen Weltwassertag unterstreicht Bioland erneut die Bedeutung des Ökolandbaus im Gewässerschutz. Der Verband nimmt dabei die Bundesregierung in die Pflicht, das 30-Prozent-Ökolandbau-Ziel bis 2030 ernst zu nehmen und die vergangene Woche beschlossene ‚Nationale Wasserstrategie‘ dahingehend mit Leben zu füllen.

„Der Ökolandbau ist die geeignetste präventive Maßnahme zum Schutz der Grundwasservorkommen, da er auf chemisch-synthetische Dünge- und Pflanzenschutzmittel verzichtet und in nachhaltigen Nährstoffkreisläufen arbeitet. Nur wenn es gelingt eine wasserschutzgerechte, bodenschonende und ökologische Landwirtschaft voranzubringen kann das Trinkwasser, unser wichtigstes Lebensmittel, auch für künftige Generationen bewahrt werden“, sagt Bernhard Wagner, Mitglied des Vorstands Bioland Ost und Geschäftsführer der Wassergut Canitz GmbH.

Die Landwirtschaft müsse sich daher am Wasserschutz ausrichten.

„In der Umsetzung der ‚Nationalen Wasserstrategie‘ muss dem Ökolandbau als Vorsorgemaßnahme zum Schutz unserer Grundwasservorkommen eine hohe Priorität eingeräumt werden. Insbesondere in Wassereinzugsgebieten, die der Trinkwassergewinnung dienen“, so Wagner weiter und ergänzt, dass auch die Klimakrise bedacht werden müsse. „Die zunehmenden Dürreperioden gefährden die Trinkwasserversorgung. So findet in Trockenjahren eine deutlich geringere Grundwasserneubildung statt und die Pegelstände der Grundwasserleiter sinken. Der Qualitätssicherung des Wassers kommt damit eine noch höhere Bedeutung zu.”

In der Wasserstrategie sind die Mehrwerte des Ökolandbaus für sauberes Wasser erkannt und aufgenommen worden. Das Papier nimmt dabei Bezug auf das Ziel der Bundesregierung, bis 2030 30% der landwirtschaftlichen Fläche in Deutschland ökologisch zu bewirtschaften. Auch heißt es darin, dass die Zielsetzungen der Nationalen Wasserstrategie bei der Überarbeitung des Nationalen Strategieplans im Rahmen der Gemeinsamen EU-Agrarpolitik (GAP) einbezogen werden sollten.  

„Das klingt alles erstmal vielversprechend. Wenn wir unsere Lebensgrundlagen, insbesondere unser Wasser, schützen wollen und den Ökolandbau bis 2030 knapp verdreifachen möchten, müssen wir jetzt aber ins Handeln kommen. Ein sollte, hätte, könnte der diversen Strategie-Papiere bringt uns nicht weiter. Die Vorgaben der Politik müssen verbindlich werden und in die Umsetzung gehen”, fordert Gerald Wehde, Leiter Agrarpolitik bei Bioland.  


 
Hintergrund

Grundwasser ist die Hauptquelle unserer Trinkwasserversorgung. In Deutschland werden rund 70 Prozent des Trinkwassers aus Grund- und Quellwasser gewonnen. Nitrat und Pestizidrückstände sind die häufigste Ursache für einen schlechten qualitativen Zustand der Grundwässer. 36 Prozent der Grundwasserkörper verfehlen aufgrund zu hoher Nitratkonzentrationen und anderer Schadstoffe gemäß WRRL einen „guten chemischen Zustand“.

(Quelle: Umweltbundesamt)  

Die landwirtschaftliche Fläche in Deutschland beläuft sich auf rund 16,6 Mio. ha (46 %). Ungefähr 11 Mio. ha werden für den Ackerbau genutzt, es folgen Grünlandflächen mit 5 Mio. ha und Dauerkulturen (z. B. Weinbau). 1,8 Mio. ha. der Landwirtschaftsfläche Deutschlands werden ökologisch bewirtschaftet. In 77 % der Oberflächenwasserkörper und 29 % der Grundwasserkörper lassen sich die Auswirkungen auf den Gewässerzustand auf die landwirtschaftliche Nutzung der umliegenden Flächen zurückführen.  

(Quelle: Nationale Wasserstrategie, Seite 27)



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