Bioland-Zusammenschluss erhält Bundespreis Ökolandbau

Bei den Öko-Feldtagen überreichte Agrarminister Cem Özdemir den De Öko Melkburen die Auszeichnung

Der Ökolandbau ist seit jeher besonders innovationsfreudig. Frische Ideen und Konzepte helfen Bio-Betrieben dabei, sich geänderten Rahmenbedingungen anzupassen. Drei solcher Ideen hat Landwirtschaftsminister Cem Özdemir am Dienstag auf den Öko-Feldtagen im hessischen Villmar mit dem Bundespreis Ökologischer Landbau ausgezeichnet. Zu den Gewinnern zählt auch der Bioland-Zusammenschluss De Öko Melkburen in Lentföhrden, deren Betriebe sich neben den anderen Gewinnern nun Bio-Betriebe des Jahres nennen dürfen.

„Der Ökolandbau ist besonders resilient und anpassungsfähig. Das zeigt im Großen die aktuelle Situation, in der sich Bio-Betriebe aufgrund ihrer größeren Unabhängigkeit als widerstandsfähiger erweisen als konventionelle. Und das zeigen im Kleinen die Bioland-Betriebe, die sich unter De Öko Melkburen zusammengeschlossen haben“, kommentiert Bioland-Präsident Jan Plagge. „Unsere herzlichen Glückwünsche an die Kolleginnen und Kollegen im Norden. Sie sind als Bio-Betriebe des Jahres ein Aushängeschild für den Biolandbau und machen auf diese Weise vielen Landwirtinnen und Landwirten Mut, sich selbst intensiver mit der Umstellung auf Ökolandbau zu beschäftigen.“

Die von den Bioland-Milcherzeugern Hans Möller, Achim Bock und Heino Dwinger gegründete „De Öko Melkburen GmbH“ wurde in der Kategorie Erzeugung und Vermarktung mit dem Bundespreis Ökolandbau ausgezeichnet. 2011 hatten sich die Betriebe zusammengeschlossen und eine besonders erfolgreiche Vermarktungsstrategie für ihre Milch entwickelt. Zwei Jahre später konnten sie dadurch eine regionale Meierei vor der Schließung bewahren. „Wir wollten einfach selber bestimmen, was mit unserer Milch passiert und wie sie vermarktet wird“, sagt Hans Möller.

Auch das Tierwohl liegt den drei Gründern besonders am Herzen. Auf ihren Betrieben setzen sie auf eine muttergebundene Kälberaufzucht, bei der die Kälber drei Monate lang bei ihrer Mutter bleiben. Außerdem sind sie Mitgründer der Interessengemeinschaft kuhgebundene Kälberaufzucht. Dieses Engagement für Tierwohl lobte die Jury ebenso wie den Mut, die Milcherzeugnisse selbst zu vermarkten und sich damit in einem schwierigen Markt zu behaupten.

Seit 2001 zeichnet das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft Betriebe aus, die mit besonderen und wegweisenden Konzepten erfolgreich ökologisch wirtschaften. Die Landwirtinnen und Landwirte können sich für den Bundeswettbewerb Ökolandbau bewerben oder vorgeschlagen werden. Eine unabhängige Jury wählt unter den Betrieben die Sieger aus, von denen in diesem Jahr jeder ein Preisgeld in Höhe von 7.500 Euro erhält.

 



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