Kontrollierte Lebensqualität für Bienen

Bioland schafft Tierwohlkontrolle in der Imkerei

Eine möglichst gute Lebensqualität für Nutztiere, dafür setzt sich Bioland ein. Dabei hat dieses Bedürfnis nichts mit der Größe der Tiere zu tun oder zu welcher Art sie gehören. So hat Bioland nun auch für Bienen Kontrollpunkte zum Tierwohl eingeführt. Die Kriterien umfassen gute Haltungsbedingungen, die Tiergesundheit und den schonenden Umgang mit Bienen. Eines der Ziele der neuen Tierwohlkontrolle ist es, die Bienenverluste möglichst gering zu halten.

Während bei vielen Wirbeltieren schon seit langer Zeit Regelungen bestehen, die ein möglichst hohes Tierwohl gewährleisten, gab es diese bei der Haltung von Bienen bislang nicht. „Manche Punkte gelten natürlich als gute fachliche Praxis, aber es gab bislang keine Verbindlichkeit und dadurch wurden die Dinge durchaus auch im Verband sehr unterschiedlich gehandhabt“, erklärt Albrecht Pausch, Sprecher des Bundesfachausschusses Imkerei bei Bioland. Der vom Verband entwickelte Imker-Leitfaden zur Tierwohlkontrolle, der den Bioland-Bienenhaltern kürzlich präsentiert wurde, schließt diese Lücke.

„Mit den Kontrollpunkten haben wir jetzt erstmals einen klaren und kontrollierbaren Handlungsrahmen geschaffen. Besonders wichtig war uns dabei, den Imkern Freiheit zum Erreichen der Ziele zu geben, indem man nicht das Wie, sondern das gewünschte Ergebnis definiert und kontrolliert.“ Die Kontrollpunkte seien ein Meilenstein, der aber nur am Beginn eines Prozesses stehe, in dessen Verlauf die Vorgaben kontinuierlich weiterentwickelt würden. Wie bei den anderen Tierwohlkontrollen auch, überprüfen die von Bioland zugelassenen Öko-Kontrollstellen die Einhaltung der neuen Vorgaben.

Leifaden umfasst zentrale Bereiche der Bienenhaltung

Die neuen Tierwohl-Kontrollpunkte umfassen zentrale Bereiche der Imkerei. Danach sollen Bienen als auf Vorräte bedachte Insekten zu jeder Zeit über ausreichend Nahrung verfügen und dürfen nicht künstlich knappgehalten werden. Im Fall einer Fütterung ist gute Qualität des Futters maßgeblich.

Auch eine gute Standortwahl und eine trockene, sichere Behausung begünstigen die Bienengesundheit. Bei der Arbeit an den Bienen ist zudem darauf zu achten, dass möglichst keine Bienen zu Schaden kommen oder gequetscht werden. Dies gilt auch beim Abernten der Honigräume und bei der Arbeit im Schleuderraum.

Durch das Wandern mit den Bienen können Imker eine große Vielfalt an Honig ernten. Gerade dabei ist eine entsprechende Ausrüstung der Bienenwohnungen und der Transportfahrzeuge erforderlich, um Schäden an den Bienen zu verhindern. Das Gesundheitsmanagement fordert vom Imker Kenntnis zum individuellen Gesundheitszustand seiner Völker mit entsprechenden Aufzeichnungen und den getroffenen Maßnahmen.

Von den Bioland-Imkern wird außerdem gefordert, dass sie die Bienen-Gesundheit sowohl über die Vegetationsperiode als auch über den Winter sichern. Dabei ist auf einen möglichst geringen Verlust an Bienenvölkern zu achten. „Insbesondere dieser Punkt unterstreicht, dass auch Bienen nicht auf ihren Nutzen als Nahrungsmittellieferant reduziert werden dürfen“, so Pausch.

 



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