Start der Trilogverhandlungen zur GAP

Statement von Bioland-Präsident Jan Plagge

Heute starten die Trilogverhandlungen zur Gemeinsamen Europäischen Agrarpolitik. Nachdem Agrarministerrat und das Europäische Parlament ihre Positionen zur GAP-Reform abgestimmt haben, wird nun mit der Kommission verhandelt. Bioland warnt vor einer rückwärtsgewandten GAP, bei der Landwirtschaft und Umwelt in eine ökologische und ökonomische Sackgasse steuern.

Jan Plagge, Präsident Bioland e.V. kommentiert:

„Die EU-Kommission muss jetzt alle Register ziehen, um ihren Green Deal zu verteidigen und ihre Führungsqualität zu beweisen. Der EU-Agrarrat und das Europaparlament haben insbesondere die Farm-to-Fork-Strategie bei ihren GAP-Vorschlägen komplett ignoriert.

Deren Ziel, bis 2030 den Ökolandbau der EU-Mitgliedsstaaten auf 25 Prozent auszuweiten, den Pestizid- und Antibiotikaeinsatz zu halbieren, den Düngeeinsatz stark zu regulieren und die Biodiversität zu steigern, sind mit nur 20 Prozent Eco-Schemes nicht zu erreichen. Besonders kritisch ist auch die Vorgabe des Parlaments, 60 Prozent der Mittel in der Ersten Säule für die pauschalen Hektarprämien zu reservieren. Dies engt Mitgliedstaaten auf Jahre ein, die die Erste Säule nutzen wollen, um Umweltleistungen der Landwirte zu honorieren.

In den folgenden Verhandlungen muss Ursula von der Leyen beweisen, dass der visionäre Plan ernst gemeint war, dazu braucht es die politische Stärke aus dem Frühjahr. Sollten alle Trilogverhandlungen scheitern, fordern wir von der EU-Kommission, den GAP-Vorschlag zurückziehen und einen neuen Vorschlag erarbeiten zu lassen. Die Chance, in der Politik umzusteuern, ist jetzt und nicht erst in sieben Jahren zur nächsten GAP.“

 



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