Bioland begrüßt Vereinfachung für nachhaltige Betriebe
Die Gemeinsame EU-Agrarpolitik soll endlich einfacher werden, zumindest in einigen Punkten. Dazu hat die EU-Kommission nun ein Maßnahmenpaket vorgelegt. Unter anderem sollen Bio-Betriebe bei den „GLÖZ-Standards“, also Anforderungen für den guten landwirtschaftlichen und ökologischen Zustand von Flächen, weitgehend automatisch anerkannt werden. Bioland fordert das bereits seit vielen Jahren und hat sich immer wieder mit viel Nachdruck für diese wichtige Vereinfachung eingesetzt. Bio-Betriebe halten sich bereits an die strengen Bewirtschaftungsregeln der EU-Öko-Verordnung und werden darauf jährlich kontrolliert. Auch der europäische Dachverband IFOAM Organics Europe hat sich auf EU-Ebene für einfachere und klarere Regelungen für Öko-Betriebe eingesetzt.
„Wir begrüßen ausdrücklich das Vorhaben der EU, Bio-Betriebe bei bestimmten GLÖZ-Standards wieder als konform anzuerkennen. Damit wird honoriert, wie viel die ökologischen Landwirtinnen und Landwirte mit ihrem besonders nachhaltigen Anbausystem für Umwelt und Natur leisten“, kommentiert Gerald Wehde, Geschäftsleiter Agrarpolitik und Kommunikation bei Bioland. „Zudem ergibt sich eine spürbare Vereinfachung für die Bewirtschaftung nach den strengen Bio-Regeln, die gerade zum jetzigen Zeitpunkt besonders wichtig ist. Denn aktuell gibt es eine Zurückhaltung bei der Bio-Umstellung, der man mit solchen Maßnahmen etwas entgegensetzt.”
Dem Entlastungspaket der EU-Kommission müssen auch die Agrarminister der EU-Mitgliedsstaaten noch zustimmen, bevor es seinen Weg in die Umsetzung findet. Gerald Wehde: „Noch frisch im Amt kann der neue Bundeslandwirtschaftsminister Alois Rainer mit seiner Zustimmung zum Entlastungspaket mit dazu beitragen, dass es künftig einfacher wird, nachhaltig zu wirtschaften. Diese Chance sollte er sich nicht entgehen lassen. Schließlich wird auch im Koalitionsvertrag der Abbau von Hindernissen für den Ökolandbau zugesagt.“
Hintergrund
Der Vorschlag der EU-Kommission zur Befreiung der Ökobetriebe von GLÖZ Standards ist letztlich eine Rückkehr zu der Regelung der GAP bis 2023. Damals waren Ökobetriebe über ein „green by definition“ von entsprechenden Vorgaben befreit. Das war für viele Betriebe ein Umstellungsanreiz.
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