Kartoffelfachtag mit Christian Landzettel

In diesem Jahr besteht sehr hoher Befallsdruck aufgrund der häufigen Regenfälle mit oft gesättigtem Boden durch hohe Regenmengen. Kupferhydroxid in wässsriger Lösung hindert den Pilz an der Weitervermehrung, weil der Sporenkeimschlauch abgetötet wird. Die Reaktion der Pflanze im Grenzbereich der erkrankten Blätter ist die Zerstörung eigener Zellen, um dem Pilz die Nahrung zu entziehen (hypersensitive Reaktion).Cu-Spritzung mit Cuprozin progress oder Funguran progress mussten dieses Jahr, bei der dauerfeuchten Witterung schon ganz früh begonnen werden, um einen Schutz zu erreichen. In trockenen Jahren kann man den Reihenschluß der Kartoffel abwarten. Die Cu-Menge auf der Pflanze muss in ausreichendem Maß erhalten werden als Schutz gegen die nächste Infektionswelle. Also am Besten nach Niederschlägen die nächste Behandlung vornehmen. Wichtig ist das Haftmittel. Im Cuprozin ist es in der Formulierung, bei Funguran muss es zugesetzt werden.Bei einem Dauerregen von 5-6 h mit 20-25 mm wird der Kupferbestand komplett abgewaschen. Bei weniger Niederschlag oder kürzerer Dauer entsprechend weniger. In diesem Jahr sterben viele Bestände weit vor Erreichung der natürlichen Reife mit Krautfäule ab. Man kann nur versuchen so viel Kraut zu erhalten wie es geht. Unter 30 % Blattmasse lohnt sich der Kupfereinsatz nicht mehr.
Krautabnahme
Erst wenn eine physiologische Reife erkennbar ist (Kartoffelknollen anschauen, durchschneiden, Durchfärbung kontrollieren, Stärkegehalte messen), sollte das Kraut entfernt werden. Bei beginnender Krautvergilbung (kann auch durch Phytophthora sein) wird das Kraut in 2 Gängen abgeschlegelt, erst nur die oberen Blätter, Tage später auch den unteren Stengelbereich.
Resistente Sorten
In diesem Jahr zeigt sich, wie wichtig der Anbau von hochresistenten Sorten ist. Um die Resistenzen zu erhalten, müssen diese Sorten auch rechtzeitig mitbehandelt werden.