Aus dem Verband
Zweimal Bundespreis Ökolandbau für Bioland
Preisträger kommen aus Nordrhein-Westfalen und Mecklenburg-Vorpommern
Im Rahmen der Grünen Woche hat Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir am 23. Januar den Bundespreis Ökolandbau verliehen. Der Preis honoriert praxisbewährte innovative Leistungen sowie besonders nachhaltige gesamtbetriebliche Konzeptionen. Unter den Gewinnern befinden sich zwei Bioland-Betriebe, die die Jury besonders beeindruckten:
Gut Frohnenbruch am Niederrhein überzeugte mit vorbildlicher Tierhaltung und eigener Hofverarbeitung. Der Mühlenhof Zepelin in Mecklenburg-Vorpommern setzt Maßstäbe durch beeindruckende ökologische Leistungen bei beachtlicher Betriebsgröße. Beide Betriebe setzten sich gegen starke Mitbewerber durch. Bioland gratuliert den Gewinnern zu dieser besonderen Anerkennung.
„Herzlichen Glückwunsch an den Mühlenhof Zepelin und den Biolandhof Frohnenbruch zum Gewinn des Bundespreises Ökolandbau!“, gratuliert Bioland-Vizepräsidentin Sabine Kabath. „Ihre innovativen Konzepte, von modernem Bodenmanagement bis zur artgerechten Tierhaltung und Schlachtung, setzen Maßstäbe für nachhaltige Landwirtschaft. Diese Betriebe zeigen eindrücklich, wie Bioland-Mitglieder die Zukunft aktiv gestalten – ökologisch, wirtschaftlich und gesellschaftlich.“
Der Mühlenhof Zepelin bei Rostock beeindruckt mit 2.100 Hektar Acker- und Grünland, 700 Rindern, 100 Mastschweinen und 30 Mitarbeitenden. Betriebsleiter Benedikt Ley hat seinerzeit drei ehemalige LPG-Betriebe zu einem Großbetrieb vereint. Ihm ist es gelungen, Boden- und Klimaschutz mit hohen Erträgen zu verbinden.
Mit innovativen Maßnahmen wie einer um 25 Prozent reduzierten Bodenbearbeitung, einer Fruchtfolge mit bis zu 17 Kulturen, Untersaaten, Mischkulturen und moderner Technik – darunter autonome Hackroboter und Wetterstationen – setzt der Mühlenhof neue Standards im Ökolandbau. Eine eigene Biogasanlage und die Integration der Tierhaltung sorgen für eine nachhaltige Nährstoffversorgung und fördern den Humusaufbau.
Die Jury lobt die Pionierleistung, bei dieser Betriebsgröße Synergieeffekte ökologisch und wirtschaftlich so erfolgreich zu nutzen. Als Teil des Netzwerks Leitbetriebe teilt der Hof sein Wissen mit Praxis, Politik und Wissenschaft. Mit seinem innovativen Ansatz erfülle der Mühlenhof die Anforderungen an eine zukunftsfähige Landwirtschaft auf vorbildliche Weise.
Auf dem Biolandhof Frohnenbruch der Familie Bird Kamp-Lintfort (Nordrhein-Westfalen) steht das Tierwohl im Mittelpunkt – aus gutem Grund: Der Betrieb verarbeitet und vermarktet das Fleisch komplett selbst. Hochwertiges Fleisch kommt nur von Tieren, die artgerecht gehalten werden und ihre natürlichen Verhaltensweisen ausleben können.
Die rund 80 Mutterkühe, 600 Legehennen und 800 Mast- und Bruderhähne werden auf den Weideflächen und im Offenstall oder Mobilställen gehalten. Für die 150 Zucht- und Mastschweine hat Sohn Paul ein Freilandkonzept entwickelt, bei dem die Tiere sechs Monate auf Kleegrasflächen leben. Ihr Dung dient als Dünger für die Ackerfruchtfolge.
Bärbel und Eva Bird, beide Fleischereimeisterinnen, verarbeiten die Tiere in einer „Gläsernen Metzgerei“, die Transparenz schafft. Ein neuer Hofladen mit Café und Fleischtheke bildet das Zentrum der Vermarktung. Die Jury lobt die innovativen Freilandkonzepte und die direkte Vermarktung als seltenes Beispiel für nachhaltige Landwirtschaft und Familienbetrieb.
Zum Bundeswettbewerb Ökologischer Landbau
Seit 2001 zeichnet das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft Betriebe aus, die mit besonderen und wegweisenden Konzepten erfolgreich ökologisch wirtschaften. Die Landwirtinnen und Landwirte können sich für den Bundeswettbewerb Ökologischer Landbau bewerben oder vorgeschlagen werden. Eine unabhängige Jury wählt unter den Betrieben die Sieger aus, von denen jeder ein Preisgeld in Höhe von 12.500 Euro erhält.