Wechselweizen statt Winterweizen?

20.11.2024

 

Von Stephan Gehrendes

Wenn die Aussaatbedingungen für den Winterweizen bis jetzt nicht gepasst haben, kommt nun Wechsel- oder Sommerweizen ins Spiel.

Typischer Winterweizen benötigt im Gegensatz zum Sommerweizen einen ausgeprägten Kältereiz, um zur Blüte zu gelangen. Die so genannte Vernalisation findet in der Regel unter 4 °C statt und dauert je nach Sorte bis zu acht Wochen. Bei zu später Aussaat kann der Vernalisationsprozess nicht vollständig abgeschlossen werden.
Wechselweizen kombiniert die Vorteile beider Sortentypen: Frosttoleranz und Ertragspotenzial von Winterweizen mit der Wuchsfreudigkeit und der Qualität von Sommerweizen. Dieser Sortentyp überzeugt dabei durch eine ausgezeichnete Frohwüchsigkeit und Frosttoleranz. Mit diesen Eigenschaften kann der Wechselweizen von Mitte Oktober bis Mitte April ausgesät werden. Auf Phasen mit Frühsommertrockenheit bleibt die Wüchsigkeit beim Wechselweizen, anders als beim Winterweizen, erhalten. Die Bestandsbildung reagiert dabei weniger empfindlich.
Auf Standorten, wo durch evtl. Vorfruchtbedingungen, bis zum aktuellen Zeitpunkt keine Saat von Winterweizen möglich gewesen ist, kann je nach Standort bei nächster Gelegenheit, oder auch später mit leichtem Bodenfrost, die Aussaat von Wechselweizen eine interessante Alternative zum Winterweizen sein.
Je nach Saatzeit und Bodenstruktur hat sich eine Saatstäke von 400-450 keimfähigen Körnern/m² bewährt.