Aus dem Verband
11 Forderungen zur Bundestagswahl
Ökolandbau als Transformationspfad
Mit Blick auf die nahende Bundestagswahl im Februar 2025 appelliert Bioland an die künftige Bundesregierung, die Ziele zum Ausbau des ökologischen Landbaus in Anbau, Verarbeitung und Vermarktung in den Fokus zu rücken. Denn eine sozial-ökologische, klimafreundliche Transformation der Landwirtschaft und Ernährung ist dringend notwendig. Diese kann nur gemeinsam mit den Bäuerinnen und Bauern gestaltet werden. Planungssicherheit ist eine wichtige Voraussetzung für den Erfolg politischer Maßnahmen. Konkrete, verlässliche Schritte müssen Eingang in den Koalitionsvertrag finden. Dabei sind die Empfehlungen des Strategischen Dialogs zur Zukunft der Landwirtschaft in Europa zu berücksichtigen.
Das Anbausystem des Ökolandbaus und dessen Ausbau sollte als Wegbereiter für den Umbau der Landwirtschaft gestärkt werden.
Denn in der ökologischen Landwirtschaft, gesetzlich verankert durch die EU-Öko-Verordnung sowie privatrechtlich durch noch höhere Standards abgesichert, wird das Ziel eines nachhaltigen Agrar- und Ernährungssystem bereits heute angepackt und umgesetzt.
Als einziges EU-weit reguliertes und staatlich kontrolliertes Agrarsystem nach Verordnung (EU) 2018/848 ist der Ökolandbau rechtlich und wissenschaftlich anerkannt, insbesondere mit seinen Leistungen für Biodiversität, Boden- und Wasserschutz. Die Wirksamkeit dieser gesamtbetrieblichen Leistungen von Bio-Bäuerinnen und -Bauern für den Umweltschutz und den Erhalt der Artenvielfalt sind wissenschaftlich erwiesen.
Der Ökolandbau vermeidet per se Emissionen, da er in Kreisläufen arbeitet, auf energieintensive mineralische Stickstoffdünger verzichtet und niedrigere Tierbestände hat. Zudem leisten Bio-Höfe einen erheblichen Beitrag zum Schutz der Artenvielfalt, indem sie auf natürliche Schädlings- und Beikrautregulierung setzen, anstatt chemisch-synthetische Pestizide zu verwenden; mit ausgeklügelte, vielfältigen Fruchtfolgen arbeiten; Grünland bewahren durch Weidehaltung von Nutztieren; die Anzahl der Tiere an die Fläche anpassen, um Nährstoffüberschuss zu vermeiden oder seltene Tierrassen halten bzw. alte Pflanzensorten anbauen.
Mehr dazu auf allesueberbio.de.
Um Impulse bei der Erstellung der Wahlprogramme der Parteien zur Bundestagswahl 2025 zu geben, haben wir 11 Kernforderungen formuliert. Diese versenden wir gezielt an Personen in Parteien, die offen für die Anliegen des Ökolandbaus sind.
Stellschrauben für eine ökologische, bäuerliche und regionale Landwirtschaft:
- Gesamtstrategie anpacken, Ökolandbau-Fläche verdoppeln
- Umweltleistungen mit Bürokratieabbau belohnen
- Ökolandbau im GAP-Fördergefüge stärken
- Ökolandbau in Bildung und Forschung etablieren
- Verarbeitung und Handel zukunftsfähig und regional aufstellen
- Gentechnikfreie Land- und Lebensmittelwirtschaft sichern
- Tierhaltung umbauen, Bio-Höfe sichern
- Internalisierung externer Kosten, Pestizidabgabe voranbringen
- Verursacherprinzip stärken, Düngerecht anpassen
- Klima und Biodiversität schützen, Leistungen von Bio anerkennen
- Weidehaltung stärken, Schutzstatus des Wolfs senken
Das ausführliche Forderungspapier gibt es auf bioland.de.
Fragen dazu beantwortet Carolin Pagel (carolin.pagel@bioland.de).