Exkursion auf drei Mutterkuhbetriebe am Niederrhein 

21.05.2025

 

Von Jörn Bender

Inzwischen schon traditionell, lädt der Bioland-Landesverband gemeinsam mit der Fachgruppe Mutterkuh Nordwest sowie der Fachgruppe Mutterkuh Mittelgebirge zu einer Tagesfahrt im Frühjahr ein.

Zwischen Weideaustrieb und erstem Grünlandschnitt kamen so am 10. Mai insgesamt 27 Teilnehmende zusammen, um zwischen Kamp-Lintfort und Goch drei spannende Mutterkuhbetriebe zu besuchen. Eingeladen hatte Bioland erneut gemeinsam mit dem Verein Mutterkuhhalter NRW e.V.
Zum Auftakt gab es beste Limousin-Rinder im Betrieb Bird, Kamp-Lintfort. Bei der gemeinsamen Feldrundfahrt mit Klaus und Junior Paul Bird konnten neben einem Teil der Mutterkühe auch die Freilandsauen und Mastschweine des Hofes Frohnenbruch angeschaut werden. Der Betrieb ist intensiv in der Direktvermarktung aktiv und betreibt neben einer eigenen Metzgerei auch einen Vollsortimentshofladen mit Cafe. Im wohltuenden Schatten und direkt am Hofteich gelegen konnten die Fleischrinderhalter so nach der Ladenbesichtigung zum Abschluss ein leckeres Mittagessen vom Bioland-Freilandschwein genießen. 

Weiter ging es zum Angus-Zuchtbetrieb von Michael Horst in Straelen. Hier konnte der langjährige Mutterkuhhalter die Geschichte seiner Anguszucht erzählen, während die Zuhörer unter einem alten Baumbestand sitzend Kaffee und Kaltgetränke genossen. Neben seinen Fleischrindern betreibt der konventionelle Hof eine seltene Fasanenaufzucht im Freiland für Tierparks, Auswilderungsprojekte und jagdliche Zwecke. Auch eine Direktvermarktung, u.a. mit Spargel, Kartoffeln, Wurstwaren und eigenem Rindfleisch war lange Zeit Bestandteil des Betriebes. Mangels vorhandener Hofnachfolge ist diese aktuell aber im Wesentlichen auf das Rindfleisch reduziert worden.

Zum Abschluss der Tour ging es dann weiter nördlich in Richtung Goch, wo Familie von Agris eine leidenschaftliche Nebenerwerbslandwirtschaft betreibt. Grünland- und Naturschutzflächen in Beweidung mit Galloway-Rindern, Lohnarbeiten auf dem Grünland, Verkauf von Heu und Direktvermarktung von Galloway-Fleisch sind wesentliche Standbeine des Bioland-Betriebes. Daneben gibt es eine Ferienwohnung, Projekte mit erneuerbaren Energien und ein großes Engagement für Öffentlichkeitsarbeit in der Landwirtschaft und innovative Projekte im Bereich des Einsatzes von KI und Robotik in der Agrartechnik. Empfangen wurden die Kolleg:innen zudem mit einem großartigen Kuchenbuffet aus eigener Produktion, sodass mit Rundgang und Vortrag zum Betrieb sowie geselligem Austausch die meisten Teilnehmer:innen am Ende doch länger blieben als geplant. Begleitet von strahlender Sonne ein toller Tag am Niederrhein, verbunden mit einem ganz herzlichen Dankschön für die perfekte Vorbereitung an die drei gastgebenden Betriebe.

Für das kommende Jahr ist eine Exkursion in die Mittelgebirgslagen des Sauerlandes vorgesehen, dann möglicherweise wieder mit einer Übernachtung und zwei Tagen am Wochenende.

 

Die Besuchergruppe mit dem Team des Betriebes von Agris (im Vordergrund)