Aus der Region
Biolandhof Frohnenbruch gewinnt den Bundespreis Ökologischer Landbau 2025
Der Biolandhof Frohnenbruch im niederrheinischen Kamp-Lintfort ist von Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir mit dem Bundespreis Ökologischer Landbau 2025 ausgezeichnet worden. Der Minister überreichte dem Betriebsleiterpaar Bärbel und Klaus Bird sowie ihren Kindern Eva und Paul Bird die Auszeichnung auf der Grünen Woche in Berlin. Im Bundeswettbewerb Ökologischer Landbau werden jedes Jahr drei Bio-Betriebe für besondere Betriebskonzepte und weitergehende Leistungen für den Ökolandbau und die Region ausgezeichnet. Der Preis ist mit 12.500 Euro pro Sieger-Betrieb dotiert.
„Die ausgezeichneten Betriebe beeindrucken durch außergewöhnliches Engagement, großes fachliches Know-how und den Mut, individuelle Lösungen für ihren Betrieb zu entwickeln und konsequent umzusetzen. Das macht sie zum Vorbild für den Ökolandbau und die gesamte Landwirtschaft in Deutschland“, sagte Bundeslandwirtschaftsminister Özdemir anlässlich der Preisverleihung.
Tierwohl steht über allem
Schwerpunkt des Familienbetriebs ist die Erzeugung, Verarbeitung und Vermarktung von Bio-Fleisch. Dabei spielt das Tierwohl bei der Haltung von Schweinen, Rindern, Legehennen sowie Mast- und Bruderhähnchen eine zentrale Rolle auf dem Betrieb. Alle Tiere werden ganzjährig in Offen- und Mobilställen auf dem betriebseigenen Grünland gehalten. Für die 150 Zucht- und Mastschweine haben Klaus Bird und sein Sohn Paul ein spezielles System zur Freilandhaltung entwickelt, bei dem Sauen und Ferkel gemeinsam im Familienverband gehalten werden.
Komplette Verarbeitung im Betrieb
Das auf dem Betrieb erzeugte Bio-Fleisch verarbeitet die Familie nach Schlachtung der Tiere in einer nahegelegenen Kleinschlachterei komplett selbst. Darum kümmern sich vor allem Betriebsleiterin Bärbel Bird und Tochter Eva, die beide ausgebildete Fleischereimeisterinnen sind. Wichtigste Produkte sind verbrauchsfertige Teilstücke und verschiedene Wurstwaren.
Volle Transparenz für Kundinnen und Kunden
Um die Fleischverarbeitung für die Kundinnen und Kunden möglichst transparent zu machen, wurde der großzügige Zerlegeraum als „Gläserne Metzgerei“ gestaltet. Die Kundinnen und Kunden des Betriebs können dadurch beim Einkauf bei allen Verarbeitungsschritten zuschauen und sich informieren.
Erfolgreiche Direktvermarktung ab Hof
Auch die Vermarktung der Produkte organsiert der Familienbetrieb komplett selbst, vor allem über einen eigenen Hofladen. Auf 240 Quadratmeter Fläche bietet der Betrieb hier neben dem eigenen Bio-Fleisch auch ein breites Sortiment an hochwertigen Bio-Produkten und ein hofeigenes Café.
Jury lobt das gelungene Betriebskonzept
Die Jury des Bundeswettbewerbs zeigte sich besonders beeindruckt von den innovativen Freilandkonzepten des Betriebs, die allen Tieren das Ausleben ihrer natürlichen Verhaltensweisen ermöglichen, insbesondere in der Schweinehaltung. Zudem lobte sie die eigene Verarbeitung und Vermarktung mit kurzen Wegen an einem Ort, die zusammen mit dem Ackerbau und der Tierhaltung im engen Familienverbund umgesetzt wird. Das ist nach Ansicht der Jury in diesem Umfang nur noch selten anzutreffen.
Wetere Preisträger 2025 sind die Demeter-Hofgemeinschaft Heggelbach in Herdwangen-Schönach am Bodensee und der Bioland-Betrieb Mühlenhof Zepelin im gleichnamigen Ort nahe der Ostseeküste.