Stickstoffüberschüsse schaden dem Klima und der Umwelt. Wissenschaftler raten zu Überschussabgaben. (Foto: Landpixel)

Wissenschaftler fordern Abgabe für Agrar-Emissionen

Eine Bepreisung von Stickstoffüberschüssen und Methanemissionen aus der Rinderhaltung sei im Vergleich zu anderen Instrumenten einfach realisierbar, heißt es im Jahresgutachten der Wissenschaftsplattform Klimaschutz

Die Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik der EU (GAP) steht „nicht im Einklang mit den EU-Klimaschutzzielen“. So resümieren die Wissenschaftler:innen der Wissenschaftsplattform Klimaschutz (WPKS) in ihrem Jahresgutachten 2021 zum Agrarsektor. Emissionsminderung und Senkenfunktion der Landwirtschaft müssten schnell und deutlich vorangetrieben werden. Um Emissionsquellen zu drosseln, halten die Autorinnen und Autoren eine Bepreisung von Stickstoffüberschüssen und Methanemissionen aus der Rinderhaltung im Vergleich zu anderen Instrumenten als einfach realisierbar. Sie erwarten eine Weitergabe des Preissignals an die Verbraucher:innen und damit klimafreundlichere Ernährungsweisen. Falls eine Bepreisung der Emissionen nicht umgesetzt werden kann, solle stattdessen eine Konsumsteuer auf landintensive Produkte und insbesondere Fleisch eingeführt werden.

Auf der anderen Seite soll die Stärkung von Senken finanziell belohnt werden, auch wenn Emissionen und CO2-Bindung durch Wälder und landwirtschaftliche Böden nicht mit angemessenem Aufwand exakt und akteursgenau bestimmt werden könnten. Es gelte, eine Methodik zu entwickeln. Die Wissenschaftler:innen fordern die Bundesregierung auf, sich bei der kommenden GAP-Reform zum Jahr 2027 konsequent für die Entlohnung von Klima- und Naturschutzmaßnahmen einzusetzen. Dazu müsse sie die Entwicklung der wissenschaftlichen, technischen und politischen Voraussetzungen unterstützen.

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