Doppelt gesicherte Ausläufe in der Bio-Schweinehaltung sichern Tierwohl. Manche Behörden bezweifeln, dass sie Schutz vor der Afrikanischen Schweinepest bieten. (Foto: Landpixel)

Vorsorge gegen ASP statt Keulung

Bio-Schweinehalter fordern, die Afrikanische Schweinepest (ASP) als Pandemie zu managen

Das Aktionsbündnis Bioschweinehalter Deutschland (ABD e.V.) hat mit großer Sorge vernommen, dass die Afrikanische Schweinepest (ASP) auch in Mecklenburg-Vorpommern angekommen ist. „Wir stellen fest, dass die Wildschweinebestände in der betroffenen Region so groß sind wie seit 20 Jahren nicht mehr“, sagt Heinrich Rülfing, Sprecher des ABD, und stellt dies in den Zusammenhang mit der Ausbreitung der ASP. Das Aktionsbündnis zieht folgende Schlussfolgerungen:

  • Es ist eine Illusion anzunehmen, dass die ASP aus Deutschland wieder gänzlich verschwindet. Wir werden mit der ASP leben müssen.
  • Der Infektionsdruck kann und muss durch eine intensive Bejagung von Wildschweinen reduziert werden. Es wird aber immer Wildschweine geben, denn sie finden vielerorts optimale Lebensbedingungen vor.
  • Die dauerhafte Ausweisung von Restriktionsgebieten ist keine Lösung.
  • Die Keulung von Hausschweinebeständen als Folge der Infektion mit einem Erreger, den wir nicht werden ausschalten können, widerspricht eindeutig dem Tierschutzgedanken.
  • Die derzeitige Form der Bekämpfung der ASP verhindert die Transformation der Tierhaltung zu einer tiergerechteren und von der Gesellschaft anerkannten Haltung.


Parallelen zur Corona-Pandemie
Einem pandemischen Infektionserreger, den man nicht ausschalten kann, begegnete man in der Vergangenheit wie in der Gegenwart mit einer Impfung. Demzufolge stellen wir folgende Forderungen:

  • Wir fordern die Beschleunigung des Verfahrens zur Entwicklung eines Impfstoffs mit wesentlich mehr Finanzmittels als bisher eingeplant. Forschungsergebnisse in verschiedenen Staaten erscheinen vielversprechend, einen geeigneten Impfstoff zeitnahe entwickeln zu können.
  • Sobald ein Impfstoff zur Verfügung steht, sind alle Hausschweinebestände gegen ASP zu impfen.
  • Gespräche der Veterinärämter mit den schweinehaltenden Landwirten zur Abwehr der ASP haben mit dem Ziel zu erfolgen, dass eine tiergerechte Haltung mit Außenklimareizen und Auslauf möglich ist.

Rülfing betont: „Eine tiergerechte Haltung von Schweinen in möglichst vielen Ställen mit Auslauf und Außenklima lässt sich nur verwirklichen, wenn die Herausforderung ASP angenommen und rasch Strategien zu deren Beherrschung entwickelt werden.“
Zusammenfassend stellt Das Aktionsbündnis fest, dass es um zwei Kerngesichtspunkte geht: Den Erhalt einer ganzen Wertschöpfungskette Fleisch in Deutschland und diese kann nur durch eine schnellstmögliche Impfung geschützt werden. Dabei hat für uns auch der Tierschutz eine herausragende Bedeutung.

 

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