Sind die jungen Bullen intelligent und musikinteressiert? Beherrschen sie das Hütchenspiel? Forscherinnen wollen es herausfinden. (Foto: Landpixel)

Verhaltensforschung an Jungbullen

Studentinnen der Uni Hohenheim schicken Jungbullen in den Rindergarten, im ihre kognitiven Fähigkeiten und Liebe zur Musik zu prüfen

Tierwohl spielt in der Haltung von Nutztieren eine immer größere Rolle, Haltungseinrichtung und Managementprozesse sollen möglichst tiergerecht gestaltet werden. Verhaltensforscher leisten hierzu einen wichtigen Beitrag. Bislang weiß man aber noch relativ wenig über die kognitive Leistungsfähigkeit und Emotionalität von Rindern, und insbesondere von Jungbullen. Das Humboldt-reloaded-Projekt „Rindergarten“ der Uni Hohenheim will dies ändern. Drei Studentinnen der Biologie und Agrarwissenschaften gehen den  Fragen nach, ob  Rinder schlauer und empfindsamer sind, als wir denken? Hören Jungbullen gerne Musik? Wie lässt sich ihr individueller Charakter wissenschaftlich erfassen?

Die Wissenschaftlerinnen unterziehen die Jungbullen einem Intelligenztest: dem Hütchenspiel. Dabei wird Futter unter einem von mehreren Eimern versteckt und die Positionen der Eimer vertauscht. Erfassen die Tiere, dass das Futter auch dann weiterhin existiert, wenn sie es nicht mehr sehen können? Ob Jungbullen gerne Musik hören, will ein weiterer Versuch klären: Beobachtet wird, ob sich das Verhalten der Tiere ändert, wenn Musik in ihrem Stall erklingt. Außerdem können die Tiere selbstständig per Buzzer eine Musikwiedergabe starten. So wollen die Forscherinnen herausfinden, ob Kälber und Jungbullen von sich aus motiviert sind, Musik zu hören.

Mit direkter Beobachtung und Videoauswertungen kann man auch individuelles Verhalten und mögliche Persönlichkeitsmerkmale identifizieren, zum Beispiel Neugier oder Temperament.
Auf Instagram berichten die Forscherinnen unter #HR_Rindergarten über ihre Projekte.

 

Weitere Nachrichten zu: