Der Vorsitzende des Wissenschaftlichen Beirats Prof. Dr. Harald Grethe übergibt das Gutachten an Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner. (Foto: BMEL)

Umfassend umsteuern

Der Wissenschaftliche Beirat des BMEL empfiehlt eine aktiv gestaltende Politik, um die Ernährung nachhaltiger zu machen.

Eine integrierte Ernährungspolitik ist unabdingbar, sagt der Wissenschaftliche Beirat für Agrarpolitik, Ernährung und gesundheitlichen Verbraucherschutz beim BMEL in seinem neuesten Gutachten. Das Wissenschaftlergremium hat das Gutachten am 21. August an Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner übergeben. Die Ernährungspolitik müsse vier Zielbereiche ansteuern: Gesundheit, Soziales, Umwelt und Tierwohl. Bei einer aktiv gestaltenden Ernährungspolitik sei Deutschland im internationalen Vergleich Nachzügler, sagte Prof. Harald Grethe, Vorsitzender des Beirats: „Wir benötigen stärkere politische Steuerungsimpulse für die Unterstützung nachhaltigerer Konsumentscheidungen.” „In dem komplexen, durch starke Lobbyeinflüsse geprägten Politikfeld der Ernährung ist eine so zurückhaltende Ernährungspolitik das falsche Signal“, ergänzte der Agrarökonom Prof. Achim Spiller.
Eine nachhaltige Ernährung müsse bei der Verpflegung der Kinder in Kita und Schule anfangen, so die Gutachter. Preisanreize sollen den Konsum zu einer gesünderen und umweltverträglicheren Ernährungsform lenken, das betrifft etwa zuckerhaltige Lebensmittel und den zu hohen Fleischkonsum. Ein Klimalabel und andere Kennzeichnungen auf Lebensmitteln könnten Verbrauchern Orientierung geben. Zu den Empfehlungen gehört auch, den Ökolandbau und weitere ökoeffiziente Landbausysteme zu entwickeln und kenntlich zu machen.

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