Bio-Lebensmittelpreise stiegen nicht so hoch wie konventionelle in der Inflation. (Foto: Imago)

Kunden sind dem Bio-Fachhandel treu

Trotz Rekordinflation liegt der Bio-Umsatz zwei Prozent über Vor-Corona-Niveau. BNN fordert Politik auf, nachhaltige Lebensmittel zu fördern.

Trotz Rekord-Inflation und enorm gestiegener Kosten für Transport, Personal und Energie sind die Preise im Bio-Fachhandel im Jahr 2022 stabil geblieben, bestätigt eine aktuelle Studie des BÖLW. Dagegen sind die Lebensmittelpreise im konventionellen Handel um bis zu 20 Prozent gestiegen, wodurch sich die Preisunterschiede zwischen konventionell und ökologisch erzeugten Lebensmitteln im Jahr 2022 deutlich verringert haben. Der Bio-Fachhandel stützt sich auf regionale Vertriebswege und langfristige Partnerschaften mit kleinbäuerlichen Bio-Betrieben, Bio-Herstellung und -Handel. Zudem sorgt die deutlich geringere Abhängigkeit vom Weltmarkt zusätzlich für mehr Preisstabilität.

„Trotz der schwierigen Rahmenbedingungen blieben die Kund:innen dem Naturkostfachhandel 2022 weit überwiegend treu“, kommentiert Kathrin Jäckel, BNN-Geschäftsführerin. Der Fachhandel erzielt mit vier Milliarden Euro rund 20 Prozent aller Umsätze mit Bio-Lebensmitteln in Deutschland. Er nimmt so eine bedeutende Rolle für die Transformation der Land- und Ernährungswirtschaft mit 30-Prozent-Bio-Ziels der Bundesregierung ein.

„Die Absenkung der Mehrwertsteuer auf null Prozent für Produkte mit dem Bio-Siegel ist eine erste Stellschraube, mit der die Bundesregierung zum einen mehr gesunden und nachhaltigen Konsum fördern und zum anderen Verbraucher:innen finanziell entlasten kann. Weitere Schritte, wie die Erhöhung des Bio-Anteils in Kantinen des Bundes sowie die längst überfällige Pestizidabgabe sollten folgen“, so die Geschäftsführerin.

 

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