De Öko Melkburen haben die Vermarktung der eigenen Milch erfolgreich in die Hand genommen. (Foto: Privat)

Treu den Prinzipien

Die Besten im Bundeswettbewerb Ökologischer Landbau sind ausgezeichnet. Mit dabei ist auch das Bioland-Mitglied De Öko Melkburen.

Der Zusammenschluss De Öko Melkburen in Lentföhrden, der Demeter-Betrieb Biohof Bursch in Bornheim-Waldorf und der Bereich Gemüsebau der gemeinnützigen live2give GmbH in Dickendorf sind die diesjährigen Gewinner des Bundeswettbewerbs Ökologischer Landbau. Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir ehrte sie Ende Juni auf den Öko-Feldtagen im hessischen Villmar.

Hans Möller, Achim Bock und Heino Dwinger haben sich zusammengetan, um die eigene Milch unter dem gemeinsamen Label „De Öko Melkburen“ zu vermarkten. Ihr Konzept, ihr Produkt als „Jahreszeiten-Milch“ anzubieten, ist sehr erfolgreich. Die Meierei Horst, die ihre Milch verarbeitet, stand 2013 vor dem Aus. Um sie zu retten, übernahmen De Öko Melkburen die Geschäftsführung. Mit der Unterstützung von Verbraucherinnen und Kunden, die sich als Teilhaber engagierten, und mit Finanzmitteln der Regionalwert AG Hamburg gelang dies auch und alle 16 Arbeitsplätze der Meierei konnten gesichert werden. Tierwohl ist ein weiteres Thema, das die drei Betriebsleiter beschäftigt. Sie sind auch Mitgründer der Interessengemeinschaft kuhgebundene Kälberaufzucht und haben als Autoren an einem Leitfaden für diese Aufzuchtform mitgearbeitet.

Die Familie Bursch Biohof Bursch in Bornheim hat seit der Umstellung des Hofes in 1964 den Betrieb zu einem florierenden Gemüsebau-Betrieb und ein Vermarktungsunternehmen mit über 90 festangestellten Arbeitskräften aufgebaut. Ihr breites Sortiment mit mehr als 70 verschiedene Obst- und Gemüsesorten vermarktet die Familie unter anderem auf 17 Märkten der Region und im eigenen Hofladen mit über 6.000 Bio-Artikeln, darunter sind auch viele Produkte aus eigener Herstellung wie Sauerkraut, Suppen und Kuchen. Auch moderne Technik spielt auf dem Betrieb eine wichtige Rolle, beispielsweise Hacken mit modernsten Bilderkennungsverfahren zur Unkrautkontrolle.

Ein intensiver Bio-Gemüsebau mit hohen Erträgen und weniger Handarbeit ist Johannes Storch und Tobias Euerl vom gemeinnützigen Unternehmen live2give und ihrem Team gelungen. Dafür entwickelten die Pioniere eine auf Mulch basierende Anbaumethode und die dafür erforderlichen Spezialmaschinen gleich mit. Insgesamt baut der Betrieb auf knapp fünf Hektar Feldgemüse an. Die Gemüsebeete werden im Herbst per RTK-Lenksystem angelegt. Vor dem Winter wird eine Zwischenfrucht eingesät, die meist bis zum Mai wächst, bevor sie abgeschlegelt wird. Anschließend wird das Gemüse mit dem selbst entwickelten Mulchtec-Planter direkt in die Mulchschicht gepflanzt. Um auch nach der Ernte eine Mulchdecke aufrechtzuerhalten, setzt der Betrieb eine ebenfalls selbst entwickelte Umkehrfräse ein, den Mulchtech-Rotoseeder. Das Gerät erzeugt einen flachen Unterschnitt und legt das Saatgut der Zwischenfrucht unter Ernterückständen und Restmulch ab.

Seit 2001 lobt das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft den Bundeswettbewerb Ökologischer Landbau aus. Die ausführlichen Betriebsporträts hier
 

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