Tore für mehr Bio in Kantinen geöffnet

Was Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir im Rahmen der Weltleitmesse für Bio-Lebensmittel Biofach in Nürnberg angekündigt hat, ist im Kabinett beschlossen worden: Die Bundesregierung hat heute die Weichen zu mehr Bio in der Außer-Haus-Verpflegung (AHV) gestellt. Auf Initiative Özdemirs hat das Bundeskabinett dazu den Entwurf eines Zweiten Gesetzes zur Änderung des Öko-Landbaugesetzes (ÖLG) und des Öko-Kennzeichengesetzes (ÖkoKennzG) beschlossen. Die gesetzlichen Änderungen sind Voraussetzung für die geplante Bio-Außer-Haus-Verpflegung-Verordnung (Bio-AHVV). Diese wird derzeit finalisiert, meldet das BMEL, und normiert künftig die speziell auf die Belange der AHV zugeschnittenen nationalen Regelungen zur Bio-Kennzeichnung und zur Bio-Auszeichnung – sowie der damit zusammenhängenden Kontrolle und Zertifizierung.

Die Bio-Branche begrüßt den Beschluss im Bundeskabinett. Denn im Außer-Haus-Markt liegen bislang große ungenutzte Potenziale, um neue Wertschöpfungsketten aufzubauen und den Biolandbau auszubauen. Angesichts des Ziels der Bundesregierung, gut ein Drittel der landwirtschaftlichen Fläche in Deutschland in den kommenden sieben Jahren auf ökologische Landwirtschaft umzustellen, wird eine Bio-Außer-Haus-Verpflegung-Verordnung (Bio-AHVV) den Bio-Markt anschieben. „Sechs Millionen Menschen essen Tag für Tag außer Haus in Kantinen, Mensen oder Restaurants. Das macht die Gemeinschaftsgastronomie zu einem wichtigen Hebel, wenn es um den Absatz heimischer Bio-Produkte und um gesunde Ernährung geht“, erklärt das BMEL.

Ende des Jahres 2022 betrug die ökologisch bewirtschaftete Fläche in Deutschland rund 11 Prozent, der Bio-Marktanteil lag bei knapp 7 Prozent (15,3 Mrd. Euro). In der Außer-Haus-Verpflegung betug der Bio-Anteil zwei Prozent.