Die Gefahr ist akut, dass das EU-Gentechnikrecht aufgeweicht wird. (Foto: Landpixel)

Strikte Regeln für Gentechnik!

Deregulierung gentechnischer Methoden nach Kommissionsstudie befürchtet

Ein breites Bündnis von 94 Organisationen, darunter Bioland, fordert in einem Positionspapier die strikte Regulierung neuer gentechnischer Methoden. Aktueller Anlass ist eine Studie zur neuen Gentechnik, die die EU-Kommission für Ende April, Anfang Mai angekündigt hat.

2018 hatte der Europäische Gerichtshof entschieden, dass auch neue gentechnische Verfahren wie CRISPR/Cas dem EU-Gentechnikrecht unterliegen. Dadurch müssen mit solchen Methoden erzeugte Pflanzen und Tiere ein Zulassungsverfahren mit Risikoprüfung durchlaufen und die Produkte müssen am Markt gekennzeichnet werden. Im November 2019 hat der Europäische Rat die EU-Kommission beauftragt, zu untersuchen, welche Auswirkungen das EuGH-Urteil auf die Bewertung der neuen Gentechnikmethoden hat und wie diese künftig geregelt werden könnten. Umweltorganisationen in Brüssel kritisieren, dass für diese Studie überwiegend Vertreter
der interessierten Unternehmen konsultiert worden sind. Die Studie könne einer Neudefinition von Gentechnik Tür und Tor öffnen.

In ihrem Positionspapier fordern die Organisationen die Bundesregierung auf, in Deutschland und auf europäischer Ebene alle vorhandenen wie künftigen Gentechnikmethoden und die daraus entstehenden gentechnisch veränderten Organismen weiterhin unter dem bestehenden EU-Gentechnikrecht zu regulieren und zu kennzeichnen. Für den Ökolandbau ist die Frage existenziell, um Landwirten und Konsumenten weiterhin Wahlfreiheit zu ermöglichen.

Zum Positionspapier

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