Agroforstsysteme verbinden zahlreiche ökologische und ökonomische Vorteile. (Foto: Imago)

Starke Förderung für Agroforst

Das Bundesumweltministerium (BMUV) und Bundesamt für Naturschutz (BfN) fördern zwei neue Agroforstprojekte mit 1,8 Millionen Euro

Das Projekt „SEBAS - Förderung der biologischen Vielfalt durch Agroforstwirtschaft“ untersucht vier verschiedene Agroforstsysteme in Brandenburg und erhält dafür 1,4 Millionen Euro Fördermittel vom Bund. Das Projekt soll Aufschluss darüber geben, inwieweit bereits einfach strukturierte Agroforstsysteme die Biodiversität in intensiv genutzten Agrarlandschaften erhalten beziehungsweise sogar wieder erhöhen können. Im Fokus der Untersuchungen stehen neben den Auswirkungen auf Böden, Wasserhaushalt und betriebswirtschaftlicher Effizienz vor allem die möglichen Vorteile für Insekten. Die Technische Universität Cottbus-Senftenberg ist für die Koordination des Vorhabens und das Datenmonitoring zuständig, während sich der Deutsche Fachverband für Agroforstwirtschaft (DeFAF) e.V. um die Öffentlichkeitsarbeit und die Wissenschaftskommunikation kümmert. Weiterer Projektpartner ist der Deutsche Verband für Landschaftspflege (DVL) e.V.

Auch das „Netzwerk Demonstrationsbetriebe Agroforstwirtschaft“ startet und erhält 430.000 Euro. Das Projekt „Bäume auf den Acker“ setzt sich zum Ziel, ein bundesweites Netzwerk von Demonstrationsbetrieben zur Agroforstwirtschaft aufzubauen. Landwirtschaftliche Betriebe benötigen zunächst Sensibilisierung, Aufklärung und Beratung bezüglich der Potenziale von Agroforstsystemen. In dem Projekt sollen mindestens 15 Betriebe in ganz Deutschland zur Agroforstwirtschaft individuell beraten werden.

Seit dem 1. Januar 2023 sind Agroforstsysteme erstmalig als Nutzungsform auf landwirtschaftlichen Flächen in Deutschland anerkannt, rechtlich geregelt und werden gefördert. Bundesumweltministerin Steffi Lemke sagt dazu: „Agroforstsysteme sind ein gutes Instrument im Kampf gegen Klimakrise und Artenaussterben. Auf diesen Flächen stärken wir sowohl die biologische Vielfalt als auch den Natürlichen Klimaschutz.“ BfN-Präsidentin Sabine Riewenherm sagt über die geplanten Projekte: „Ich freue mich, dass gleich zwei neue Projekte im Bundesprogramm Biologische Vielfalt diese nachhaltige Form der Landnutzung fördern und bekannter machen. Denn um Agroforstsysteme in Deutschland zu etablieren, braucht es vor allem konkrete Erfahrung in der landwirtschaftlichen Praxis.“

 

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