Ein Versuch mit Luzernesorten zeigt, dass die Höhe des Aufwuchses nicht mit dem Ertrag korreliert. (Foto: Landpixel)

Sortenwahl bei Luzerne

Auf zwei Standorten zeigen 25 Luzernesorten unterschiedliche Ergebnisse

Sortenvergleiche von deutschen und italienischen Luzernesorten zeigen charakteristische Unterschiede, stellt Dr. Edmund Leisen von der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen in seiner Auswertung fest: Die deutschen Sorten sind kürzer, standfester, frosthärter und im Frühjahr ertragreicher als die italienischen. Im trockenen Sommer 2020 brachten jedoch die italienischen Sorten einen höheren Ertrag, zeigten dafür aber größere Frostschäden und geringere Standfestigkeit. Die länderübergreifende und internationale Arbeitsgemeinschaft Öko FuWi, die Leisen berät,  führt den Versuch gemeinsam mit dem Demeter-Betrieb Dottenfelderhof bei Frankfurt und dem Bioland-Betrieb Kroll-Fiedler in Warstein durch. Der Versuch soll mindestens drei weitere Jahre stattfinden, um auch die Ausdauer sowie weitere Klimaeinflüsse auf die Sorten zu prüfen.

Die Rohproteingehalte reichen von 15,9 bis 19,3 Prozent in der Trockenmasse. Die Trockenmasse- und Rohproteinerträge der deutschen und italienischen Sorten sind auf beiden Standorten miteinander vergleichbar. Innerhalb der gleichen Herkunft gibt es allerdings deutlichere Unterschiede. Beim Rohproteinertrag liegt die größte Spannweite bei 1:1,7 – das bedeutet, die ertragreichste Sorte brachte 70 Prozent mehr Ertrag als die ertragsschwächste Sorte.

Nicht nur die Sortenunterschiede machen es schwierig, eine allgemeine Aussage über die Erträge der einzelnen Sorten zu treffen, sondern auch die unterschiedlichen Standortbedingungen. Zum Beispiel zeigte die Sorte „Hybridforce“ bislang auf dem einen Betrieb den höchsten, auf dem anderen Betrieb den niedrigsten Ertrag aller geprüften deutschen Sorten.

Die Arbeitsgemeinschaft empfiehlt deshalb eine Mischung aus mindestens drei empfohlenen Sorten. Empfohlene Luzernesorten sind jedoch nicht immer verfügbar (siehe dazu auch bioland-Fachmagazin 12/2020 „Auf Sorte und Herkunft achten – Die Krux mit den Futterleguminosen).

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