Es gibt viele Möglichkeiten, nicht verkäufliche Bio-Eier sinnvoll zu verwerten. (Foto: Florentine Rapp)

Schmutz- und Knickeier verwerten

Bio-Eier, die von der Norm abweichen, können sinnvoll verwertet werden. Ein BÖL-Projekt zeigt Wege auf.

Mit der Zunahme kleiner Legehennenbestände ist die Menge von Schmutz- und Knickeiern sowie Eiern der Größenklasse S in den vergangenen Jahren deutlich gewachsen. Solche Eier gelten als unverkäuflich. „Das beste Knickei ist das, welches gar nicht erst anfällt. Ein geringer Anteil ist jedoch unvermeidbar und Betriebe sollten versuchen, ihre Möglichkeiten voll auszuschöpfen“, bringt es Elias Schmelzer von der Bioland-Forschung auf den Punkt.

Im BÖL-Projekt „Inwertsetzung Bio-Ei“ hat die Bioland Beratung GmbH zusammen mit Demeter e.V. und dem Institut für ländliche Strukturforschung Verwertungsstrategien für unverkäufliche Eier untersucht. Das Forschungsprojekt will Betrieben gezielt helfen, individuelle Lösungen zu finden. Zum Beispiel bietet es sich an, die unverkäuflichen Eier zu Nudeln oder Eierlikör zu verarbeiten oder an Bäckereien zu verkaufen. Auch in der Direktvermarktung ist es unter bestimmten Voraussetzungen möglich, zumindest die S- und XL-Eier zu verkaufen. Für Legehennenhalter:innen mit kleinen Tierbeständen kann es auch interessant sein, über Erzeugerorganisationen bereits bestehende Logistiknetzwerke zu nutzen.

Mithilfe von Experteninterviews und einer deutschlandweiten Onlineumfrage von Legehennenhalter:innen wurden deren Probleme und vielversprechende Verwertungsstrategien bewertet. Die Experten haben die Ergebnisse für die Praxis aufbereitet.
In einer Strategiesammlung werden die wichtigsten Verwertungsmöglichkeiten anhand von Praxisbeispielen dargelegt, mit Blick auf die rechtlichen Vorgaben, Arbeitsabläufe, Ökonomie, Ressourcenschutz und Kundenbindung. Ein Merkblatt beschäftigt sich mit den Wartezeiten nach Arzneimittelgaben. Der praxisorientierte Managementleitfaden erläutert die gute fachliche Praxis aus Management, Fütterung und Tierwohl zur Reduzierung und Vermeidung nicht vermarktungsfähiger Eier aus kleinen Legehennenbeständen (100–3.000 Tiere). Der umfangreiche Abschlussbericht des BÖL-Projektes ist jetzt auch online verfügbar.

Weitere Infos: Elias Schmelzer, Bioland Beratung GmbH
Einen Einblick in die Bioland-Forschung für die Tierhaltung finden Sie hier

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