Die langen, wolligen Schwänze der Schafe sind kein hygienisches Problem, wenn das gesamte Management stimmt. Demonstrationsbetriebe beschreiben, wie es geht. (Foto: Landpixel)

Schafhalter für Tierwohl engagiert

Es ist nicht unbedingt nötig, Lämmer von Schafrassen mit bewollten, langen Schwänzen zu kupieren. Hygienische Herausforderungen lassen sich meistern, beschreibt eine Broschüre.

Einige der genutzten Schafrassen haben lange, bewollte Schwänze. Damit können hygienische Probleme verbunden sein. Die Zucht auf kürzere oder weniger bewollte Schwänze ist ein sehr langfristiges Projekt, ebenso wie die Züchtung auf Parasitenresistenz. Vorbeugend die Lämmer zu kupieren, ist keine Lösung, die dauerhaft mit einer möglichen Novellierung des Tierschutzgesetzes vereinbar ist. Darum haben sechs Schafhalter im Netzwerk Modell- und Demonstrationsvorhaben (MuD) Tierschutz sich intensiv mit der Haltung von unkupierten Tieren auseinandergesetzt. Sie haben die Fütterung angepasst und ihr Parasitenmanagement. Begleitet von Beratern haben sie auch Herdenmanagement und Genetik in den Blick genommen, um Tiere mit unkupierten Schwänzen gesund zu halten. Eine Broschüre hat ihre Erfahrungen zusammengetragen und zeigt damit auch anderen Tierhalterinnen und Tierhaltern, wie die Haltung von unkupierten Schafen gelingen kann.

Ziel des Netzwerks war neben dem Verzicht auf das Kupieren der Schwänze gleichzeitig die Schlacht-, Schur- und Zuchthygiene zu verbessern. Die Schafhalterinnen und Schafhalter haben die Tiere häufiger geschoren und auf einen niedrigen Parasitenbefall geachtet. Das Weidemanagement wurde ebenfalls darauf abgestimmt.

Weideparasiten im Griff
Eine weitere Broschüre aus der Reihe des MuD-Netzwerks thematisiert die Parasitenkontrolle im Schafbetrieb. Denn die Untersuchung auf die häufigsten und relevantesten Endoparasiten erwies sich als eine wichtige Maßnahme. Diese zweite Broschüre ist eine Anleitung, mit der Schäfer mit einfachen Mitteln Kotanalysen auf dem Betrieb durchführen können. Das Papier ist beschichtet, so dass die robuste Broschüre auch zum Einsatz in der Herde auf der Weide geeignet ist. Die Behandlung der Tiere sollte jedoch immer in Zusammenarbeit mit dem Tierarzt erfolgen.

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