Der Rapsglanzkäfer ist einer der Hauptschädlinge im Winterraps. (Foto: Landpixel)

Rapsglanzkäfer in Schach halten

Frühe Blüte, abgestimmte Fruchtfolgen und natürliche Gegenspieler können helfen, den Befall von Rapsglanzkäfern zu reduzieren

Frühblühende Rapssorten befällt der Rapsglanzkäfer weniger. Zu dieser Erkenntnis kam ein Forscherteam an der Julius-Maximilians-Universität (JMU) in Würzburg. Das Team unter Leitung von Dr. Ute Fricke hat in einem Projekt die Auswirkungen des Klimawandels auf den Schädlingsbefall von Winterraps untersucht. Die Klimaerwärmung sorgt nämlich dafür, dass der Rapsglanzkäfer sich weiter ausbreitet. In einem Fachartikel, der im Journal of Applied Ecology erschienenen ist, liefert das Forscherteam mehrere umweltfreundliche Lösungsansätze zur natürlichen Schädlingskontrolle.

Ein geringerer Befall lässt sich zum Beispiel auch dadurch erreichen, indem die Landwirte und Landwirtinnen im Vergleich zum Vorjahr genauso viel Raps in einer bestimmten Region anbauen. Das vermeidet Konzentrationseffekte und reduziert Ertragseinbußen. „Dieses Prinzip könnte durch eine regionale Koordination der Fruchtfolge nutzbar gemacht werden“, schlägt Fricke vor und führt weiter aus: “In Zukunft braucht es ein System, indem es möglich ist, gemeinschaftlich Einfluss auf die Landschaftsanteile von bestimmten Kulturpflanzen zu nehmen.”

Eine weitere Maßnahme ist die Förderung natürlicher Gegenspieler der Schädlinge. „Hier besteht, unabhängig vom Klima, großes Potenzial, etwa durch eine veränderte Bodenbearbeitung und die Anlage von Blühstreifen“, erläutert die am Projekt beteiligte Forscherin Dr. Sarah Redlich. Zukünftige Untersuchungen könnten sich damit befassen, wie sich ein konstanter Rapsanteil auf andere Schädlinge, Gegenspieler und Bestäuber auswirkt. Das über Jahre gesicherte Nahrungsangebot durch den Raps ließe laut Fricke einen positiven Effekt auf Gegenspieler und Bestäuber erwarten.

Das Forschungsprojekt ist Teil des Verbundprojekts LandKliF am Lehrstuhl für Tierökologie und Tropenbiologie der JMU. Dieses ist wiederum Teil des Bayerischen Netzwerks für Klimaforschung( bayklif). Angesichts des Klimawandels fördert das Bayerische Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst hier bayernweit je fünf Verbundprojekte und Juniorforschergruppen im Rahmen einer fünfjährigen Laufzeit.

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