Damit Bioland-Milcherzeuger kostendeckend arbeiten können, bräuchten sie 68 bis 73 Cent je Kilogramm Milch. (Foto: Niklas Wawrzyniak)

Preisanstiege werden deutlicher

Bio-Milchpreis im Juni im Durchschnitt bei 56,3 Cent. Discount bietet Bio-Milch sprunghaft 50 Cent teurer an. Bioland-Erzeugerpreis müsste bei bis zu 73 Cent liegen.

Die Bio-Milchpreise sind im Juni bundesweit um 1,3 auf 56,3 Cent gestiegen. Stärker ausgefallen ist das Plus im Norden mit 1,9 auf 57 Cent. Der Norden überflügelt damit den Süden bei 55,9 um mehr als einen Cent. Im Norden sind bereits drei Molkereien bei 62 Cent und mehr. Bundesweit zahlen ein Drittel der Molkereien überdurchschnittlich. Auffällig ist, dass Molkereien, die unter Handelsmarke an den LEH, den Discount und Verbrauchermärkte liefern, derzeit die größeren Steigerungen aufweisen.

Nachdem im Handel die Ladenpreise für Bio-Milch lange Zeit gleichgeblieben sind, hat nun Aldi zum 1. Juli seine Preise stark erhöht, die Bio-Vollmilch auf 1,69 Euro, die Halbfette auf 1,59 Euro pro Liter. Das entspricht einer Steigerung von 54 Cent. Konventionelle Milch wurde auf 1,09 Euro angehoben. Der Unterschied zwischen Bio und konventioneller Handelsmarke beträgt damit 60 Cent. Eine Erhöhung die nötig war, aber in dieser Höhe die Molkereien doch überrascht hat. Inzwischen haben fast alle Bio-Handelsmarken im LEH ihre Preise auf dieses Niveau angepasst. Erhöhungen bei den Markenherstellern und im Naturkosthandel haben dagegen nicht im gleichen Maße stattgefunden.

Wichtig ist, dass diese Steigerungen auch bei den Bio-Milcherzeugern ankommen und die Verbraucher und Verbraucherinnen weiterhin Bio einkaufen. Der Bioland-Verband hat dazu eine Pressemitteilung herausgegeben und auf die gestiegenen Kosten bei der Bio-Milcherzeugung hingewiesen. Ein vollkostendeckender Verkaufsmilchpreis bei Produktion nach Bioland-Richtlinien liegt demnach in einer Spanne von 68 bis 73 ct/kg Rohmilch (ECM, netto). Damit stellt Bioland mehr Transparenz bei den Erzeugerkosten her, sowohl für Bioland-Milcherzeuger, als auch für die nachgelagerten Molkereien und Handelspartner bis hin zu den Verbrauchern.

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