Öko-Pflanzenzüchter arbeiten an Getreide- und Gemüsesorten, die sich besonders für Bedingungen auf Bio-Betrieben eignen. (Foto: Brigitte Stein)

Öko-Züchter machen sich stark

Frisch gegründeter Verband begrüßt zum Start zum Start der Öko-Feldtage Minister Özdemir. Rewe spendet für Öko-Züchtung.

Den Dachverband ökologischer Pflanzenzüchtung in Deutschland haben zwölf ökologisch arbeitende Pflanzenzüchtungsunternehmen zum Auftakt der Öko-Feldtage in Villmar gegründet. Sie wollen damit ihre Interessen auch innerhalb der Öko-Branche besser vertreten. Daher ist der frisch gegründete verband auch direkt Mitglied im Bund ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW) geworden. „Wir wollen auch innerhalb der Agrarpolitik als Institution und Ansprechpartner wahrgenommen werden“, sagte Herbert Völkle, Geschäftsführer von BioSaat GmbH. Er und Barbara Maria Rudolf, Geschäftsführerin des Saat:gut e.V. begrüßten Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir am Stand der Öko-Pflanzenzüchter auf den Öko-Feldtagen.

„Die Pflanzenzüchtung ist ein zentraler Baustein für die Ernährungssicherung, insbesondere, damit wir uns auf den Klimawandel einstellen können“, zollte der Minister der Züchtungsarbeit und dem neu gegründeten Dachverband Anerkennung. Er bestätigte, wie wichtig eine gemeinsame Interessenvertretung für die Pflanzenzüchtung auch international ist.

„Das Engagement der Züchterinnen und Züchter kommt zur rechten Zeit. Denn im seit 2022 wirksamen neuen Bio-Recht ist die ökologische Züchtung ein neu dazu gekommener Schwerpunkt, freute sich Tina Andres, Vorstandsvorsitzende des BÖLW über das neue Mitglied im Dachverband. Sie weiß, dass anspruchsvolle Arbeit ansteht: „Wir stehen vor einer möglichen Überarbeitung des EU-Saatgut- und Gentechnikrechts. All das braucht eine starke Stimme der Öko-Züchtung.“ Der BÖLW hat im Mai seine Positionen zu Öko-Züchtung definiert.

Im Vorstand des Dachverbands sind: Herbert Völkle, Getreidezüchtung Peter Kunz (GZPK),  Gebhard Rossmanith, Bingenheimer Saatgut AG (BSAG), Barbara Maria Rudolf, Saat:gut e. V., Werner Vogt-Kaute, Naturland-Züchter, Carl Vollenweider, Forschung & Züchtung Dottenfelder Hof.

Rewe spendet für Bio-Züchtung
Den ministeriellen Besuch nahm Lebensmittelhändler Rewe zum Anlass eine Spende von 111.111,11 Euro an den Saatgutfonds der Zukunftsstiftung Landwirtschaft zu überreichen. „Rewe setzt sich damit für ein breites Spektrum an Nutzpflanzen ein, für samenfeste und widerstandsfähige Sorten, Open-Source-Züchtungen, Erhaltungskonzepte und Saatgutbörsen", sagt Jürgen Scheider, Vorsitzender der Geschäftsführung Rewe Mitte bei der Spendenübergabe. Scheider lobte die ökologische Forschungs- und Entwicklungsarbeit, „die wirtschaftlich wenig lukrativ ist, aber nicht weniger als die Zukunftssicherung der Bio-Landwirtschaft und die Absicherung der ökologischen Transformation bedeutet."

„Der Saatgutfonds der Zukunftsstiftung Landwirtschaft ist kein Fonds, in dem man Geld anlegen kann, sondern sammelt Spenden und verteilt Mittel für die ökologische Züchtung“, sagte Oliver Willing, Geschäftsführer des Saatgutfonds, als er die Spende entgegennahm. Willing lobte die große Spendenbereitschaft von Privatpersonen und Stiftungen für die ökologische Züchtung. Zuletzt konnte der Saatgutfons mehr als 2 Mio. Euro an die Züchtungsunternehmen verteilen.


Gründungsmitglieder im Dachverband der ökologischen Pflanzenzüchtung:

Weitere Nachrichten zu: