Nicht allein der Käfer

Mit Schwefel lassen sich Bio-Raps-Erträge deutlich steigern. Gut versorgte Pflanzen kommen mit Schädlingen besser zurecht.

Raps gilt allgemein als eine anspruchsvolle Kultur und im ökologischen Landbau als besonders schwierig. Während anfänglich viele Praktiker von guten Erträgen überrascht waren, ist die Motivation, Raps anzubauen, in den vergangenen Jahren wieder stark gesunken. Der Grund: Im Biolandbau können die Ackerbauern Rapsschädlingen nicht viel entgegensetzen. Versuche zeigen allerdings, dass es nicht allein der Rapsglanzkäfer ist, der die Erträge gefährdet.

Auch auf dem Versuchsbetrieb Gladbacherhof der Universität Gießen waren anfängliche Versuche mit verschiedenen Reihenweiten sehr erfolgreich und Erträge von rund 30 dt/ha möglich. Im Jahr 2009 blieb die Ernte aber aus. Schuld daran schien zunächst das massive Auftreten des Rapsglanzkäfers zu sein. Genaue Analysen der Schadsymptome und des Pflanzenmaterials auf den Gehalt verschiedener Nährstoffe legten jedoch die Vermutung nahe, dass der Insektenbefall nicht die einzige Ursache für den Ertragsausfall war. Festgestellt wurde ein deutlicher Schwefelmangel.

Die Wissenschaftler untersuchten, wie Stickstoff und Schwefel auf die Ertragsbildung wirken. Während eine alleinige N-Düngung kaum Wirkung zeigte, brachte eine kombinierte N- und S-Düngung deutliche Mehrerträge. Der Rapsglanzkäfer trat auch im Versuchsjahr massiv auf. Die Insekten unterschieden nicht zwischen gedüngten und ungedüngten Parzellen. Das verbesserte Nährstoffangebot, vor allem von Schwefel, führte demnach dazu, dass der Raps trotz des extrem starken Schädlingsbefalls einen Ertrag ausbilden konnte.

mehr im <link internal-link>bioland-Fachmagazin für ökologischen Landbau 7/2013. Zum Probeabo geht's <link internal-link>hier.

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