Laut einer Studie gibt es in Sachsen rund 300 Akteure mit alternativen Formen der Milchvermarktung. (Foto: Landpixel)

Mehr Wertschätzung für sächsische Milch

Eine AMI-Ecocept-Studie hat Vermarktungsalternativen jenseits der großen Molkereien für Kuh-, Schaf- und Ziegenmilch in Sachsen ermittelt

Welche Vermarktungsalternativen für Kuh-, Schaf- und Ziegenmilch aus Sachsen bieten sich jenseits der großen Molkereien an und welche Produktqualitäten sind gefragt? Dies untersuchten die AMI und Ecozept Deutschland im Auftrag des Sächsischen Landesamtes für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG).

Laut Studie gibt es in Sachsen rund 300 Akteure mit alternativen Formen der Milchvermarktung. Dazu zählen direktvermarktende Höfe, Schulmilchlieferanten und Erzeugerbetriebe mit besonderen Milchqualitäten wie Bio, Weide, Heu, oder Tierschutz. Am häufigsten vertreten sind 56 Betreiber von Milchautomaten, 46 direktvermarktende Bio-Kuhmilcherzeuger und -verarbeiter, gefolgt von 45 Hofkäsereien und 41 Schulmilchanbietern. Hinzu kommen 50 direktvermarktende Erzeuger und Verarbeiter von Ziegenmilch oder von Schafmilch. Manche nutzen mehrere alternative Vermarktungswege gleichzeitig.

Bei einer Befragung von Landwirt:innen und Vertreter:innen aus Verarbeitung, Handel und Verbänden wurden Stärken, Schwächen und Risiken der sächsischen Milchwirtschaft identifiziert und Handlungsempfehlungen abgeleitet. Nach Ansicht der Befragten haben die meisten der alternativen Vertriebswege ein hohes Entwicklungspotenzial, insbesondere die hofeigene Verarbeitung mit Ab-Hof-Verkauf. Voraussetzung hierfür seien eine authentische Kundenkommunikation, eine angepasste Förderung und Zugang zu gut ausgebildeten Fachkräften. Viele Erzeugerbetriebe wünschen sich mehr Wertschätzung für ihre Produkte und ihre Wirtschaftsweise. Die steigende Nachfrage nach Tierwohlmilch, Bio-Milch, Weidemilch oder auch laktosefreien Produkten sehen sie als Chance für mehr Wertschöpfung.

Aus Sicht der befragten Akteur:innen ist es sinnvoll, lokale Best-Practice-Lösungen zu entwickeln und die Marktpotenziale in einzelnen Produktbereichen auszuloten. Außerdem sprechen sie sich für verlässliche Herkunftsnachweise für sächsische Milchprodukte und für eine Imagekampagne aus.

Weitere Informationen: Christine Rampold (AMI), E-Mail

Der Abschlussbericht erscheint in Kürze hier

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